Unionsfraktionsvize will Kopftuchverbot und Kita-Sprachtests

Vorstoß aus der Politik

Erneute Debatte um ein Kopftuchverbot in Deutschland? Nun will der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann, bundesweit ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren durchsetzen. Und nicht nur das.

Schülerin mit Kopftuch / © Oliver Berg (dpa)
Schülerin mit Kopftuch / © Oliver Berg ( dpa )

"Bundespolitisch müssen wir regeln, dass ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren eingeführt wird", sagte Linnemann der "Rheinischen Post" (Montag).

Mädchen sollten genauso frei und unbeschwert wie Jungen aufwachsen dürfen, forderte er. Dazu sei er mit den Innenpolitikern in seiner Fraktion bereits im Gespräch.

Sprachtests im Kindergarten

Bei kleinen Kindern will Linnemann zudem stärker auf die Sprachentwicklung achten lassen und aus nicht bestandenen Sprachtests im Kindergarten Konsequenzen ziehen: "Ich bin dafür, eine Vorschulpflicht für Kinder einzuführen, die bei Sprachstandserhebungen im Alter von vier Jahren nicht altersgemäß abschneiden. Natürlich für alle Kinder - egal, ob mit oder ohne Migrationshintergrund", so de Politiker.

Die NRW-Landesregierung hatte bereits im vergangenen Jahr den Plan gefasst, Ende 2019 ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren an Schulen einzuführen. Im Antrag auf Vorschlag der NRW-Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) heißt es, das Tragen des Kopftuchs bei Heranwachsenden "nicht selten mit Zwang des familiären Umfeldes" verbunden sei. Darauf müsse der Staat mit einem Kopftuchverbot garantieren, "um die freie Entfaltung von Mädchen garantieren zu können."

Das Tragen eines Kopftuchs für Mädchen vor der Pubertät sei im Islam nicht vorgeschrieben. Deshalb könne das Kopftuch bei Kindern nicht als religiöses Symbol gewertet und mit anderen religiösen Symbolen gleichgesetzt werden.


Quelle:
KNA
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