Vormarsch der Isis

 (DR)

Seit Anfang der Woche erobert die Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) Städte im Irak und dringt in Richtung auf die Hauptstadt Bagdad vor. Den irakischen Streitkräften gelang es am Freitag regional, den Vormarsch der Dschihadisten zu stoppen. Die 130 Kilometer vor Bagdad gelegene Stadt Samara sei zurückerobert worden, berichtete "Al-Sumaria News".

Bagdad bereitete sich dennoch auf Angriffe der Dschihadisten vor. Augenzeugen berichteten, Polizei und Militär patrouillierten die Straßen. Kontrollposten würden aufgebaut. Nördlich von Bagdad drangen Isis-Truppen am Freitag weiter in Richtung Osten vor.

Die Vereinten Nationen schlugen Alarm wegen Hinrichtungen durch Isis. UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay berichtete, allein in einer Straße von Mossul seien 17 Zivilangehörige der Polizei getötet worden. Nach UN-Angaben wurden bei Kämpfen in den vergangenen Tagen mehrere Hundert Zivilisten getötet und etwa 1000 verletzt. Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen ist eine Million Iraker auf der Flucht.

US-Präsident Barack Obama hat ein Eingreifen amerikanischer Bodentruppen in den Konflikt ausgeschlossen. Washington bereite "andere Optionen" zur Unterstützung der Iraker vor, sagte Obama am Freitag in Washington.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte besorgt, die Entwicklung im Irak könne auf Deutschland Auswirkungen haben "im Blick auf den internationalen Terrorismus, im Blick auf Migration und vieles andere mehr". (dpa)