Neues Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München angekündigt

Voraussichtlich im Sommer

Eine kleine Vorankündigung: Das neue Gutachten zu sexuellem Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising soll nach Angaben von Kardinal Reinhard Marx voraussichtlich in diesem Sommer veröffentlicht werden.

Blick auf die Münchener Liebfrauenkirche / © streetflash (shutterstock)
Blick auf die Münchener Liebfrauenkirche / © streetflash ( shutterstock )

"Ich glaube, wenn wir unseren Bericht im Sommer erleben werden, dann wird es sicher auch manche Punkte geben, wo wir noch besser werden können, wo manches noch nicht so ist, wie wir es vielleicht uns vorstellen", sagte Marx am Samstag bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum. 

"Westpfahl-Bericht" noch unter Verschluss

Das Erzbistum München hat das Gutachten bei der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) in Auftrag gegeben. Das neue Münchner Gutachten soll die Jahre 1945 bis 2019 untersuchen und auch veröffentlicht werden - anders als beim letzten Mal in München. Der sogenannte "Westpfahl-Bericht" von derselben Kanzlei von 2010 ist nach wie vor unter Verschluss.

Zuletzt laut gewordene Vorwürfe, die Kirche habe in zehn Jahren im Bereich der Aufarbeitung und Prävention nichts dazu gelernt, wies Marx bei der Online-Versammlung für sein Bistum zurück. Dies sei nicht wahr, betonte er. 

Marx sieht Reformprozess auf gutem Weg

Den Reformprozess der Katholischen Kirche sieht der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in Deutschland auf einem guten Weg. "Wir werden hoffentlich auch aus der Corona-Zeit neue Ideen mitnehmen - für die Zukunft der Kirche und die Zukunft unseres Gemeinwesens", sagte Marx vor den rund 140 Teilnehmern des obersten Laiengremiums der Erzdiözese.

Die katholische Kirche müsse ihre Hausaufgaben machen und sich neu aufstellen. "Wir werden als Kirche nur dann unsere Zukunft finden, auch in dieser Gesellschaft, wenn wir uns engagieren für die Anderen", betonte er.


Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
dpa