Vor zehn Jahren wurde Woelki zum Kölner Erzbischof ernannt

Vom Rhein an die Spree und zurück

Juli 2014: Seit Februar war es Gesprächsthema unter den Kölner Katholikinnen und Katholiken, wer Nachfolger von Joachim Kardinal Meisner als Erzbischof von Köln werden würde. Vor zehn Jahren, am 11. Juli 2014, war es dann soweit.

Kardinal Woelki 2014 in seiner Heimatpfarrei (dpa)
Kardinal Woelki 2014 in seiner Heimatpfarrei / ( dpa )

Das Kölner Domkapitel lud zum Mittagsgebet in den Dom zu einer Bekanntmachung durch den damaligen Dompropst Norbert Feldhoff. Schon am Vormittag wehten Fahnen in vatikanischem Gelb-Weiß und dem Schwarz-Silber des Erzbistums Köln an und vor der Kathedrale.

Und Feldhoff machte es als Düsseldorfer spannend. Erst einmal habe es in jüngerer Zeit mit Kardinal Frings einen aus dem Bistum stammenden Erzbischof gegeben, so der Dompropst. Nun sei es wieder soweit, sogar ein gebürtiger Kölner sei es – wenn auch von der "falschen Rheinseite" kommend: "Liebe Freunde des Erzbistums Köln", begann der Chef des Domkapitels sein "Habemus Episcopum". 

Unterdessen verkündete die Petersglocke, die nur zu hohen Feiertagen und besonderen kirchlichen Ereignissen geläutete größte Domglocke, mit ihrem tiefen Klang die gleiche Botschaft: "Mit großer Freude geben wir bekannt, dass Papst Franziskus nach der Wahl durch das Domkapitel heute den bisherigen Erzbischof von Berlin, Rainer Maria Kardinal Woelki, zum Erzbischof von Köln ernannt hat. Und der Decke Pitter jubelt es in die Welt hinaus", so Feldhoff.

Darauf brandet gut eine halbe Minute lang Applaus auf: es ist ein Kölner! Und noch dazu wohl bekannt aus seiner Zeit als Geheimsekretär Meisners und als Weihbischof. 

Es dauerte noch einen Tag, dann kam Woelki in seine Heimatstadt und stellte sich erst der Presse im Kolumba-Museum und dann den Gläubigen im Kölner Dom. Im Gepäck: Erfahrungen aus der Hauptstadt und seinen Wahlspruch: "Nos sumus testes" - Wir sind Zeugen.

Im Herzen sei er immer Kölner geblieben, aber zugleich Berliner geworden, bekannte Woelki. Er gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Vieles, was er in Berlin angestoßen habe, könne er nun nicht mehr zu Ende bringen. Aber er habe als Kardinal dem Papst ein besonderes Treueversprechen gegeben. "Ich gehe dahin, wohin er mich schickt. Er schickt mich zurück in die Heimat, die mir seit langem vertraut und die meine emotionale Heimat ist. Das ist das lachende Auge."

Angekommen: Kardinal Woelki (DR)
Angekommen: Kardinal Woelki / ( DR )

Von der Pressekonferenz aus ging es zu Fuß die wenigen Meter zum Kölner Dom, vor dem bereits hunderte Gläubige auf ihren neuen Erzbischof warteten. Dieser verweilte lange kniend vor dem Schrein der Heiligen Drei Könige, um dann in die Gruft zu den Gräbern seiner Vorgänger zu gehen. Das Erzbistum hatte wieder einen Erzbischof, den 94. Nachfolger des heiligen Maternus. Die feierliche Einführung folgte dann am 20. September.

 

Quelle:
DR