40 Jahre "Förderverein Romanische Kirchen Köln"

Von St. Andreas bis St. Ursula

Auch wenn der Dom die größte ist, so hat Köln noch viele weitere Kirchen: Die zwölf romanischen Kirchen der Innenstadt sind Wahrzeichen ganz für sich alleine. Und das, obwohl sie im Krieg fast vollständig zerstört wurden.

St. Gereon Köln / © nn (DR)
St. Gereon Köln / © nn ( DR )

DOMRADIO.DE: Am 18. Dezember 1981 wurde der "Förderverein Romanische Kirchen Köln" gegründet. Was war damals die Motivation dafür?

Helmut Haumann (Vorsitzender "Förderverein Romanische Kirchen Köln"): Die Motivation war im Grunde genommen, den Aufbau der romanischen Kirchen wirklich zu vollenden. Es war schon eine große Tat, als man sich nach dem Krieg in dieser Stadt mit dem Erzbistum und dem Land darauf geeinigt hatte, die romanischen Kirchen wieder aufzubauen. Denn die zwölf romanischen Kirchen lagen zum großen Teil in Schutt und Asche. Das war allerdings eine sehr teure Angelegenheit. einerseits. Auch das Erzbistum sagte, das könne man nicht mehr finanzieren, vor allen Dingen die Vollendung von Sankt Kunibert.

Das war dann der Anlass, dass die Bürger in dieser Stadt, initiiert durch die damalige Stadtkonservatorin Dr. Hildtrud Kier, damals auf die Idee kamen, das in das Bewusstsein der Kölner zu tragen. Wir haben einen "Förderverein Romanische Kirchen" vorgeschlagen, für den sich der Oberbürgermeister und der Erzbischof, damals Kardinal Höffner, bereit erklärt hatten, an die Spitze zu setzen. Sie wurden Ehrenvorsitzende.

DOMRADIO.DE: Was hat Sie dazu gebracht, sich in diesem Förderverein für romanische Kirchen zu engagieren? Warum liegen Ihnen diese Kirchen so am Herzen?

Haumann: Der Wert der zwölf romanischen Kirchen, vor allen Dingen in der Innenstadt, hat mich schon sehr früh fasziniert. Ich bin von Hause aus so richtig kölsch-katholisch. Von daher hatte ich sehr früh eine besondere Beziehung zu St. Gereon und habe sehr früh erkannt, welchen Wert diese Kirchen nicht nur kunsthistorisch, sondern auch für diese Stadt und ihre Bevölkerung als Identifikationsmöglichkeit haben.

DOMRADIO.DE: Haben Sie denn von diesen vielen Kirchen, die es hier gibt, auch eine Lieblingskirche? Eine, von der Sie sagen, die fasziniert Sie ganz besonders, da gehen Sie auch ganz besonders gerne hin?

Haumann: Ursprünglich war das St. Gereon. Mittlerweile ist mir auch Maria im Kapitol sehr ans Herz gewachsen, Groß St. Martin ebenso.

Und ich bin natürlich besonders mit St. Andreas verbunden, weil ich mit meinem Freund, Professor Markus Lüpertz, da die Kirchenfenster erneuere. Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren in den beiden Seitenchören zwölf neue Kirchenfenster mithilfe vieler Freunde und Spender unseres Fördervereins installieren können und sind jetzt dabei, im Langhaus die dort noch verbliebenen sieben großen Kirchenfenster nach Entwürfen von Markus Lüpertz umzusetzen.

Das Interview führte Dagmar Peters.


St. Maria im Kapitol / © Oliver Berg (dpa)
St. Maria im Kapitol / © Oliver Berg ( dpa )

St. Ursula (DR)
St. Ursula / ( DR )

St. Maria in Lyskirchen / © Udo Wallraf (Erzbistum Köln)

Ungewohnte Ansichten von oben: Groß St. Martin in der Altstadt am Rheinufer. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Ungewohnte Ansichten von oben: Groß St. Martin in der Altstadt am Rheinufer. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Zerstörte Kirche Groß St. Martin (KNA)
Zerstörte Kirche Groß St. Martin / ( KNA )
Quelle:
DR