Von Friedrich Hebbel

Maria Magdalena

Klara, die Tochter des Tischlermeisters Anton, ist von ihrem Jugendgeliebten Friedrich verlassen worden. Aus Schmerz und Trotz gibt sie bei einem Tanzfest dem Drängen Leonhards, ihres ungeliebten Verlobten, nach.

Heilige Maria Magdalena / © Harald Oppitz (KNA)
Heilige Maria Magdalena / © Harald Oppitz ( KNA )

Sie erwartet ein Kind von ihm. Als ihr Bruder Karl unter dem falschen Verdacht eines Juwelendiebstahls verhaftet wird, stirbt die Mutter. Leonhard, der Karrierist, nimmt die Familienschande zum Anlass, die Verlobung zu lösen.
Klara hat am Grab ihrer Mutter geschworen, ihrem Vater keine Schande zu machen. Meister Anton hat geschworen, sich zu töten, falls sie die Familienehre verletze. Friedrich, jetzt Sekretär, der sie nun heiraten will, wendet sich von ihr ab, als er um ihre missliche Bindung an Leonhard erfährt. Auch dieser weigert sich jetzt, sie zu heiraten. Der Sekretär tötet Leonhard im Pistolenduell und wird selbst schwer verwundet. Klara begeht Selbstmord. Meister Anton bleibt seiner moralischen Maxime treu und stur – bis zum letzten Satz.