Speyerer Weihbischof Georgens feiert 70. Geburtstag

Von Französischer Bischofskonferenz lernen

Der Speyerer Weihbischof Otto Georgens feiert an diesem Mittwoch 70. Geburtstag. Seit rund zwei Jahrzehnten hat er die Aufgabe eines Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die französische Konferenz und sieht dort "neue Entwicklungen".

Weihbischof Otto Georgens (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Weihbischof Otto Georgens (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Im Vorjahr brachte demnach fast jeder französische Bischof zur Vollversammlung zwei Laien mit, um gemeinsam über die Umweltenzyklika von Papst Franziskus zu sprechen. "Auch das ist eine Form von Synodalem Weg", so Georgens in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

"Alle müssen wohl noch lernen, was Synodalität heißt"

Die deutschen Bischöfe könnten sich auch an Frankreich orientieren, wo in der Vollversammlung "statt unserer streng hierarchischen Sitzordnung die Bischöfe alphabetisch geordnet sitzen. Das schafft einfach ein neues Miteinander," so der Weihbischof. In der Summe sei die deutsche Arbeitsweise im Vergleich zu Frankreich "zu stark auf den Vorsitzenden fokussiert, zu zentralistisch". Kommunikation und Arbeitsweise müssten sich ändern, "aber inzwischen tut sich ja auch was."

Georgens wörtlich: "Pointiert gesagt: Wir brauchen mehr Diskussionen und Austausch in Kleingruppen, weniger grüne Blätter mit Beschlussvorlagen. Meist sprechen wir auch nicht über das Herausfordernde - nämlich die Frage, wie die Kirche in Deutschland in 20 oder 30 Jahren aussehen soll."

Mit Blick auf das Reformvorhaben des Synodalen Wegs geht er davon aus, dass über die richtigen Themen gesprochen werde. Dass nicht alle Bischöfe einer Meinung seien, sei kein Geheimnis: "Alle müssen wohl noch lernen, was Synodalität heißt." Er äußerte die Hoffnung, "dass wir Gräben der Polarisierung überwinden und zu größerer Einheit finden".

Von Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt

Georgens stammt aus Weisenheim am Berg nahe Bad Dürkheim. 1977 erhielt er die Priesterweihe. Dann war er Sekretär der Bischöfe Friedrich Wetter und Anton Schlembach sowie Dekan in Pirmasens. 1995 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof.

Nach Schlembachs Ausscheiden leitete Georgens bis zur Ernennung von Karl-Heinz Wiesemann übergangsweise die pfälzische Diözese. In der Bischofskonferenz ist Georgens unter anderem auch in der Liturgiekommission und mit weltkirchlichen Fragen befasst. Den Geburtstag kann er so wie sein Bischofsjubiläum im März pandemiebedingt nicht feiern, was "einem Beziehungsmenschen wie mir nahe geht".


Quelle:
KNA