von Emmerich Kálmán

Die Herzogin von Chicago

 (DR)

Charleston oder Walzer? Das ist heute eine Frage von welterschütternder Bedeutung!” lautete 1927 die Botschaft des Mundwassers Odol. Nur ein Jahr später lieferte der österreichisch- ungarische Komponist Emmerich Kálmán die Antwort:“… so ein Charleston ist gar nix anderes als ein amerikanischer Csárdás!“
Kálmán, der nach wiederholtem Amerika-Aufenthalt bestens mit der dortigen Unterhaltungsmusik vertraut war, scheute sich nicht, die inzwischen auch nach Europa eingewanderten neuen Tänze in die „altehrwürdige” Operette zu integrieren – eine Gattung, die der Zeitgeist gerade auf den Prüfstand stellte. Somit gelang dem Komponisten, der mit der CSÁRDÁSFÜRSTIN Weltruhm erlangte, ein Werk voll sprühender Klänge und temperamentvoller Rhythmik. Vom Widerstreit zwischen alter und neuer Welt erzählt auch die Geschichte – und natürlich von Gefühlsverwicklungen: Mary Lloyd, Millionärstochter aus Chicago, reist nach Europa mit dem festen Ziel, ein Schloss nebst dem dazugehörigen Prinzen käuflich zu erwerben – ein Vorhaben das aus einer Wette mit ihren Freundinnen resultiert. In einer Bar in Budapest trifft sie Prinz Sándor Boris von Sylvarien, der keine Wünsche offen lässt: ledig, attraktiv und hoffnungslos verarmt. Dazu noch patriotisch: Um Sylvarien vor dem Bankrott zu retten, ist er sogar bereit, sein Schloss an Mary zu verkaufen. Sándors einzige Makel ist sein Musikgeschmack. Statt Charleston und Jazz steht er auf Wiener Walzer und Csárdás. Doch die Reize der Neuen Welt lassen ihn nicht unberührt…