Von der Leyen trifft am Freitag Papst

Mutmaßlich Ukrainekrieg im Vordergrund

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trifft am Freitag mit Papst Franziskus zusammen. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Zuletzt war die deutsche Politikerin vor gut einem Jahr vom Papst in Audienz empfangen worden.

Das letzte Treffen von Ursula von der Leyen und Papst Franziskus war 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Das letzte Treffen von Ursula von der Leyen und Papst Franziskus war 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wie beim letzten Gespräch dürfte von der Leyen auch diesmal im Anschluss mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem päpstlichen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Richard Gallagher zusammentreffen.

Ein Thema der Gespräche am Freitag dürfte der Ukraine-Krieg sein.

Waffenlieferungen sieht der Papst kritisch

Vermutlich wird es dabei auch um die Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine gehen. Diese sieht Franziskus äußerst kritisch. Weiterer Aspekt könnte die mögliche Vermittlerrolle des Vatikan zwischen Ukraine und Russland sein.

Beim letzten Treffen im Mai 2021 hatten sich die EU-Kommissionspräsidentin und der Papst unter anderem über den Klimawandel, Migration, die Pandemie-Folgen sowie den Nahostkonflikt unterhalten. Anlass für den Besuch der protestantischen Christin von der Leyen im vorigen Jahr waren unter anderen die Feiern zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Europäischen Union.

Theologe: Solidarität mit Ukraine "darf legitime Grenzen haben"

Der evangelische Theologe Peter Dabrock hat Verständnis für Friedensinitiativen gezeigt, die Waffenlieferung an die Ukraine kritisieren und auf ein rasches Ende des Krieges drängen. Zwar gelte für die Ukraine das uneingeschränkte Recht der Selbstverteidigung und ihr dürften keine Vorschriften gemacht werden, wie sie sich zu verhalten habe, sagte der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrates am Dienstag im Deutschlandfunk. Doch dürfe in Deutschland die Solidarität mit der Ukraine auch "legitime Grenzen haben", betonte der Ethiker.

Über Waffenlieferungen an die Ukraine wird derzeit debattiert / © Bernd Weißbrod (dpa)
Über Waffenlieferungen an die Ukraine wird derzeit debattiert / © Bernd Weißbrod ( dpa )
Quelle:
KNA