Ernährungsministerin Klöckner will gesündere Kinderspeisekarten

Vollkornreis statt Pizza?

Mehr Gemüse statt Fischstäbchen mit Pommes: Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will ein gesünderes Angebot auf Speisekarten für Kinder. Kinderspeisekarten in Restaurants seien optimierungswürdig, betonte Klöckner.

 (DR)

Anreize wie ein Wettbewerb oder ein Qualitätssiegel könnten Gastronomen motivieren, mehr gesunde und ausgewogene Gerichte für Kinder anzubieten, sagte die Ministerin am Dienstag in Berlin nach einem Treffen mit Vertretern aus Gastronomie und Wissenschaft.

Studie zu Kinderspeisekarten

Im Februar hatte eine Studie der Universität Heidelberg zu Kinderspeisekarten in Restaurants Wellen geschlagen. Die Forscher untersuchten in 500 Restaurants 1.877 Kindergerichte auf Speisekarten. Rund zwei Drittel der angebotenen Gerichte waren demnach ungesund.

Klöckner betonte: "Man geht nicht jeden Tag mit der Familie essen, das ist etwas Besonderes." Die Studie habe allerdings gezeigt, dass auf Kinderkarten häufig Gerichte stünden, die "nicht optimal" seien.

Mit Blick auf zunehmend übergewichtige Kinder und Jugendliche und ernährungsbedingte Krankheiten solle das Speiseangebot verbessert und die Wahl gesunder Gerichte in Restaurants vereinfacht werden.

Studienautor Sven Schneider sieht darin auch eine Marketingchance für Gastronomen, mit guten Angeboten für Kinder zu punkten.

Genuss im Vordergrund?

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Guido Zöllig, sagte, es gehöre auch zum Auftrag der Gastronomie, Menschen an gesunde Ernährung heranzuführen.

Der Ernährungswissenschaftler Michael Krawinkel von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung betonte, ein Restaurantbesuch sei immer auch ein besonderer Anlass, bei dem der Genuss im Vordergrund stünde. Es gebe aber noch "viel Luft nach oben", Kinder dabei an eine vielfältige Ernährung und Obst und Gemüse heranzuführen.


Julia Klöckner / © Kay Nietfeld (dpa)
Julia Klöckner / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
KNA