Bisher habe für diesen Schritt schlicht die Zeit gefehlt, bekannten die beiden Musikanten. Im nächsten Jahr jedoch sei es soweit. "Wir haben uns lange den Kopf zerbrochen und sind zu dem Entschluss gekommen: Eine Ehe ist erst komplett, wenn Gott sie beglaubigt hat", so Michael Hartl.
Auf die Frage, ob sie im katholischen Bayern schon einmal diskriminiert worden seien, weil sie nun schon so lange in "wilder Ehe" lebten, antwortete Hartl: "Wir sind standesamtlich getraut. Eine wilde Ehe ist es also nicht, auch wenn es schon mal wild zuging." Seine Frau Marianne ergänzte, dass ihr ungeachtet des bislang fehlenden kirchlichen Segens für ihre Verbindung christliche Werte stets wichtig gewesen seien: "Ich bin ein katholisches Madl."
Standesamtliche Hochzeit bereits 1979
Den Angaben zufolge haben sie bereits 1979 standesamtlich geheiratet. Das Volksmusik-Duo moderierte seit dem Ende der 80er Jahre bis 2010 verschiedene ZDF-Shows, darunter die 'Superhitparade der Volksmusik'.
Als Rezepte für eine gelingende Partnerschaft gaben Marianne und Michael ihrer Fangemeinde mit auf den Weg: Rückzugsorte und Gemeinsamkeiten zu pflegen und Kompromisse schließen zu können. Auch Streit gehöre dazu. "Mit der Zeit lernt man aber, zur richtigen Zeit nachzugeben und zur richtigen Zeit wegzuhören. Ein bisschen Verdrängung braucht's, um glücklich zu sein."
"Als 2008 die 'Lustigen Musikanten' im ZDF eingestellt wurden, und dann auch noch unsere Eltern starben, fielen wir in ein Loch. Das schweißte uns als Paar zusammen. Als glückliches Ehepaar wollen wir uns nun Gottes Segen holen", sagt die 62-Jährige. Das Paar hat zwei Söhne.
Michael begeistert von Papst Franziskus
Michael Hartl ist ein Fan von Papst Franziskus. "Den finde ich toll. Der will etwas verändern". Franziskus habe zugleich "die nötige Aggressivität, um Dinge durchzusetzen". "Allerdings kann auch er nicht alles anders machen als seine Vorgänger. Es gibt grundlegende Dinge, die einem der Glaube verbietet. Entweder glaubt man, oder man glaubt nicht."
An das vor kurzem beendete Weltbischofstreffen zu Ehe und Familie im Vatikan habe er keine allzu hohen Erwartungen gehabt, so Hartl. Grundsätzlich sei ihm mit Blick auf das Miteinander von Bischöfen und Laien in der Kirche eine "Kommunikation auf Augenhöhe" wichtig. "Dafür brauche ich keinen Entertainer am Altar, sondern ein Mannsbild, das das Leben kennt, mit Humor und der nötigen geistigen Freiheit, um mit ganz normalen Menschen ganz normal zu reden."
