Voderholzer bekräftigt Vorbehalte gegen neue Leitungsorgane

Fragen werden nicht über die Medien diskutiert

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat seine Vorbehalte gegen neue kirchliche Leitungsorgane in Deutschland bekräftigt. Damit reagiert Voderholzer auf Beschlüsse des Synodalen Weges.

Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Julia Steinbrecht (KNA)
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die dazu im Reformprojekt Synodaler Weg gefassten Beschlüsse hätten keine Rechtskraft, heißt es in einem Brief des Bischofs an die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, und den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Das Schreiben, das auch allen anderen Bischöfen in Deutschland zuging, ist auf den 5. April datiert und liegt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor. Zuerst hatte "Die Tagespost" darüber berichtet.

Voderholzer reagierte damit auf die Ankündigung, dass sich ein von der Synodalversammlung beschlossener Synodaler Ausschuss am 10. November in Essen konstituieren wird. Damit würden öffentlich Tatsachen geschaffen, die er nicht gutheißen könne, so der Regensburger Bischof.

Bischöfe sollen gesondert abstimmen

Voderholzer pocht darauf, dass sich zuvor die nächste Vollversammlung der deutschen Bischöfe mit dem Vorhaben befassen und darüber gesondert abstimmen müsse. Dass es während der Synodalversammlung für den entsprechenden Handlungstext bereits eine Zustimmung einer Zwei-Drittel-Mehrheit der anwesenden Bischöfe gegeben habe, könne dafür nicht als Ersatz gewertet werden. Auch sei noch nicht geklärt, wie die Arbeit des neuen Gremiums finanziert werde.

Dem Brief zufolge ist vorgesehen, dass die deutschen Diözesanbischöfe bei ihrem nächsten Ständigen Rat am 24. April Haushaltsmittel aus ihrem Gemeinschaftsfonds VDD dazu freigeben. Ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz erklärte auf Anfrage der KNA, "dass wir die von Bischof Voderholzer gestellten Fragen nicht über die Medien diskutieren".

Der Synodale Ausschuss soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und katholische Laien nach Abschluss des Synodalen Weges ihre Beratungen über das kirchliche Leben fortsetzen. Unklar ist noch, welche Verbindlichkeit etwaigen Beschlüssen zukommen könnte. Der Vatikan hat zwischenzeitlich mitgeteilt, die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein derartiges gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Auch Voderholzer lehnt ein solches Vorhaben ab. 

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA