Vlaams Belang gewinnt in Antwerpen ein Drittel der Stimmen

Rechte in Belgien auf dem Vormarsch

Bei den Kommunalwahlen in Belgien hat der rechtsextreme "Vlaams Belang" in etlichen Städten und Gemeinden Stimmengewinne verzeichnen können. In ihrer Hochburg Antwerpen errang die Partei laut amtlichem Endergebnis vom Sonntagabend 33,5 Prozent der Stimmen, 0,5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2000.

 (DR)

Bei den Kommunalwahlen in Belgien hat der rechtsextreme "Vlaams Belang" in etlichen Städten und Gemeinden Stimmengewinne verzeichnen können. In ihrer Hochburg Antwerpen errang die Partei laut amtlichem Endergebnis vom Sonntagabend 33,5 Prozent der Stimmen, 0,5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2000. Anders als von den Umfragen vorausgesagt, wurde sie allerdings in Belgiens zweitgrößter Stadt nicht stärkste Kraft: Die Sozialisten gewannen überraschend 35,3 Prozent der Stimmen. Jürgen Heck, politische Redaktion der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung in Belgien, dem Grenz-Echo, analysiert das Wahlergebnis im domradio-Interview.

Trotz Erfolg keine Regierungsbeteiligung
Der "Vlaams Belang", der sich unter anderem für eine starke Begrenzung der Zuwanderung aus muslimischen Ländern einsetzt, wurde jedoch in mehreren Nachbarkommunen Antwerpens stärkste Fraktion. Die Partei verfehlte dabei ihr Ziel, erstmals in einigen Stadträten absolute Mehrheiten zu stellen. Da die übrigen Parteien sich auf eine politische Blockade verständigt haben, wird sie aller Voraussicht nach auch nicht an Regierungskoalitionen beteiligt sein.

Der Kommunalwahl gilt als Stimmungstest für die belgischen Parlamentswahlen, die im Frühjahr 2007 stattfinden. Zu den Verlierern zählten unter anderem die Liberaldemokraten von Premierminister Guy Verhofstadt, die im niederländischsprachigen Flandern empfindliche Einbußen hinnehmen mussten. In der Region Brüssel und im französischsprachigen Wallonien gingen die Sozialdemokraten als stärkste Kraft hervor. (epd)