Vier Türme der Sagrada Familia in Barcelona vor Vollendung

Evangelistensymbole aus weißem Marmor

An der weltberühmten Kirche Sagrada Familia in Barcelona stehen die vier 135 Meter hohen Evangelistentürme vor der Fertigstellung. Im kommenden Jahr sollen sie vollendet sein und umstehen dann den Jesus-Turm.

Basilika Sagrada Familia in Barcelona im September 2022 / © Allen.G (shutterstock)
Basilika Sagrada Familia in Barcelona im September 2022 / © Allen.G ( shutterstock )

Bis Ende des Jahres sollen der Lukas- und der Markusturm vollendet sein, der Bau von Johannes- und Matthäusturm dauert noch bis 2023, wie das katalanische Magazin "Catalunyareligio.cat" berichtet. Jetzt wurden zwei der vier Skulpturen, die bald die dritthöchsten der insgesamt 18 geplanten Türme krönen werden, vorgestellt.

Die von Antoni Gaudi (1852-1926) entworfene Basilika ist eine der bekanntesten Kirchen weltweit und befindet sich seit über hundert Jahren im Bau. Seit 2005 gehört sie zum Weltkulturerbe der Unesco. 2010 verlieh ihr Papst Benedikt XVI. den Titel "Basilica minor".

Insgesamt 18 Türme geplant

Die vier Evangelistensymbole wurden vom Bildhauer Xavier Medina Campeny aus weißem Marmor geschaffen. Der für den Evangelisten Markus stehende Marmor-Löwe und der Ochse, als Symbol für Lukas, sind bereits fertiggestellt und stehen kurz vor der Anbringung. Der Engel für Matthäus und ein Adler für Johannes folgen.

Die 18 an der Sagrada Familia geplanten Türme stehen für die Zwölf Apostel, die Jungfrau Maria, Jesus Christus und die vier Evangelisten. Erst im Dezember 2021 wurde der Jungfrau-Maria-Turm, mit 138 Metern zweithöchster der Kirche, eingeweiht.

Jesus-Turm höchster Kirchturm der Welt

Die Evangelistentürme umschließen künftig den noch im Bau befindlichen Jesus-Turm, mit 172,50 Meter geplanter Höhe der höchste Kirchturm der Welt. Dieser sollte eigentlich bis zum 100. Todestag Gaudis im Jahr 2026 fertiggestellt sein. Durch die von der Corona-Pandemie verzögerten Arbeiten wird dieser Termin aber nicht zu halten sein, wie es hieß.

Gaudi übernahm 1883, ein Jahr nach der Grundsteinlegung, den Bau der Kirche "Heilige Familie". Er arbeitete 43 Jahre daran, konnte aber lediglich ein Zehntel realisieren: die "Geburtsfassade" mit ihren vier Türmen, von denen aber nur einer komplett fertig wurde; die Krypta, die Mauer der Apsis und die ersten Abschnitte des Kreuzgangs.

Gaudi wurde 1926 von einer Straßenbahn überfahren und tödlich verletzt. Danach kamen die Bauarbeiten nur noch schleppend voran. Der Seligsprechungsprozess für den Künstler läuft seit dem Jahr 2000.

Kölner Dombau

Für alle Arten von Baumaßnahmen und den Erhalt des Bauwerkes sind die Mitarbeiter der Dombauhütte zuständig. Damit setzen sie die Tradition der mittelalterlichen Bauhütten fort.

Heutzutage sind viele verschiedene Gewerke an dieser Arbeit beteiligt. Die größte Gruppe der ca. 60 Mitarbeiter bilden die Steinmetzen und Bildhauer, denn die Erneuerung des verwitterten Steinwerks ist die Hauptaufgabe der Dombauhütte. Hinzu kommen Dachdecker, Gerüstbauer, Schreiner, Maler, Elektriker sowie ein Schlosser und ein Schmied.

Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA