Kustos spricht über die Herausforderung durch Corona

"Verschleierte Wahrnehmung"

Das Streben nach einem glücklichen und ewigen Leben ist durch Corona ernsthaft in Frage gestellt worden, sagt der Hüter der katholischen heiligen Stätten im Heiligen Land, Franziskanerkustos Francesco Patton.

Klagemauer (dpa)
Klagemauer / ( dpa )

In vielen Teilen der Welt sei dieses Verlangen nach Leben "bereits vor der Pandemie in Krise gewesen durch Kriege und Hungersnöte, durch humanitäre Krisen und die Krise der Menschheit, durch die Globalisierung der Gleichgültigkeit, durch unmenschliche Formen des Embargos", so Patton in seiner am Samstag veröffentlichten Osterbotschaft.

"Liebe ist stärker als der Tod"

"Wie die Augen der Jünger riskieren auch unsere, von der Wahrnehmung verschleiert zu werden, dass der Tod stärker ist als das Leben und dass er das Ende von allem ist", so Patton. Angesichts des leeren Grabes müsse jedoch laut gerufen werden, dass der Tod für immer überwunden und die Liebe stärker sei als der Tod.

Regelwerk aus dem 19. Jahrhundert

In Jerusalem wird die Osternacht in der Grabeskirche jeweils schon am frühen Samstagmorgen gefeiert. Dies geht zurück auf den sogenannten "Status Quo", ein Regelwerk aus dem 19. Jahrhundert, in dem der Gebetsplan der an der Kirche beteiligten sechs Konfessionen festgeschrieben ist. Es dürfte sich deshalb jedes Jahr um die erste Ostermesse auf dem Erdkreis handeln.


Francesco Patton / © Hadas Parush (KNA)
Francesco Patton / © Hadas Parush ( KNA )
Quelle:
KNA