Prozessbeginn in Paris nach Mord an Priester Hamel

Verhandlung ohne Attentäter

Vor einem Geschworenengericht in Paris soll nächstes Jahr der Prozess gegen vier mutmaßliche Hintermänner im Mordfall des Priesters Jacques Hamel stattfinden. Der Zeitraum ist zwischen dem 14. Februar und 11. März 2022 angesetzt.

Der Sarg des Priesters Jacques Hamel / © Christophe Petit Tesson (dpa)
Der Sarg des Priesters Jacques Hamel / © Christophe Petit Tesson ( dpa )

Drei Männern wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Mitwisserschaft vorgeworfen. Als wahrscheinlicher Anstifter des Mordes ist in Abwesenheit auch ein bekannter Rekrutierer für Islamisten in Frankreich unter angeklagt, Rachid K.

Er soll allerdings 2017 im Irak oder in Syrien getötet worden sein. Der 85 Jahre alte Priester Hamel war im Juli 2016 während der Messe in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen von zwei jungen Islamisten erstochen worden.

Die Attentäter wurden von der Polizei getötet

Die Attentäter, die sich als Mitglieder der islamistischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) erklärten, wurden von der Polizei getötet, als sie die Kirche verließen. Der Mord geschah zwei Wochen nach dem Terroranschlag von Nizza, bei dem 86 Menschen starben, und sorgte international für Aufsehen.

Ein damals 86-jähriges Gemeindemitglied wurde gezwungen, den Mord mit einem Mobiltelefon zu filmen, bevor auch er niedergestochen wurde. Papst Franziskus bezeichnete den normannischen Priester Hamel 2016 als "Märtyrer" und gab vorzeitig Grünes Licht für sein Seligsprechungsverfahren.

Seit April 2019 liegt das im Erzbistum Rouen erstellte Dossier bei der zuständigen Behörde in Rom.