Rom ordnet kirchlichen Strafprozess gegen Geistlichen an

Verfahren im Bistum Trier

Gegen einen Pfarrer im Ruhestand aus dem Großraum Trier wird es einen kirchlichen Strafprozess wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs geben. Die Glaubenskongregation in Rom hat den Trierer Bischof Stephan Ackermann dazu angewiesen.

Blick auf den Trierer Dom / © Ruslan Kalnitsky (shutterstock)
Blick auf den Trierer Dom / © Ruslan Kalnitsky ( shutterstock )

Dies teilte das Bistum Trier mit. Solch ein kirchlicher Strafprozess, der im Bistum Trier verhandelt werde, sei eine Premiere - zumindest, was die vergangenen 15 bis 20 Jahre angehe, sagte die Bistumssprecherin am Montag.

Für den "Strafprozess auf dem Gerichtsweg" werde Ackermann ein unabhängiges Richtergremium einsetzen mit Personen, die nicht zum Bistum Trier gehören, hieß es in einer Mitteilung. Diese sollten nicht aus dem Kreis der Richter des Bischöflichen Offizialats ausgewählt werden und seien auch keine Priester des Bistums Trier.

Prozess nicht öffentlich

Das Verfahren zur Zusammenstellung dieses Richterkollegiums laufe bereits. Der Prozess werde nicht öffentlich sein, das Bistum werde im Anschluss informieren. Das Bistum Trier hatte eine kirchenrechtliche Voruntersuchung Anfang 2021 abgeschlossen und das Ergebnis nach Rom gemeldet. Da die mutmaßlichen Vorwürfe gegen den Priester verjährt sind, hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingestellt.

Die Beteiligten in dem Fall sowie die Pfarreiengemeinschaft, in der der Beschuldigte tätig war, sind laut Bistum Trier informiert. Zu den Vorwürfen gab es keine Angaben. Zuvor hatten mehrere Medien über den anstehenden Prozess berichtet.


Quelle:
dpa
Mehr zum Thema