Im laufenden Jahr dürfte die Summe weiter wachsen. Allein im März seien 285.000 Euro vergeben worden, und im April werde diese Zahl noch übertroffen, teilte Ravelli am Donnerstag mit.
In der vatikanischen Almosenverwaltung bearbeiten rund 30 Mitarbeiter schriftliche Hilfsanfragen. Diese müssen in der Regel den Stempel einer Pfarrgemeinde tragen, damit die Glaubwürdigkeit gesichert ist. Im positiven Fall sendet der Vatikan dann einen entsprechenden Scheck an den Pfarrer, der das Geld weitergibt.
Almosen überwiegend aus Spenden finanziert
Die Mittel der Almosenverwaltung stammen überwiegend aus Spenden. Die päpstlichen Segensurkunden werden zum Preis von 5 bis 20 Euro pro Pergament verkauft, vor allem anlässlich von Taufen, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen. Als weitere Einnahmequelle dient derzeit bereits zum zweiten Mal eine Lotterie, bei der Geschenke an Papst Franziskus verlost werden. Ein Los kostet 10 Euro. Bei der ersten Aktion im Dezember und Januar beteiligten sich mehrere zehntausend Menschen.
Insgesamt wandten sich 2014 laut Ravelli insgesamt 8.000 Hilfesuchende an die vatikanische Behörde. Darüber hinaus unterstützt das Almosenamt aus eigener Initiative auch Obdachlose, Kranke, Alte und Waisenkinder sowie ausländische Studenten und Häftlinge.
Die Gesamtzahlen sind freilich nicht deckungsgleich mit früheren Angaben. Im Juni 2014 hatte der Leiter des Almosenamtes, Erzbischof Konrad Krajewski, der Katholischen Nachrichten-Agentur mitgeteilt, allein 2013 seien rund zwei Millionen Euro an Bedürftige verteilt worden.
Benefizkonzert an Christi Himmelfahrt
Ravelli äußerte sich bei der Vorstellung des Programms eines päpstlichen Benefizkonzerts im Vatikan zu Christi Himmelfahrt (14. Mai). Eingeladen sind Obdachlose und andere Bedürftige. Für sie sind Ehrenplätze in der ersten Reihe reserviert. Zu dem Konzert unter dem Motto "Mit den Armen für die Armen" werden in der Großen Audienzhalle insgesamt 7.000 Gäste erwartet. Es spielt das Orchester "Giuseppe Verdi" zusammen mit dem Chor der Diözese Rom. Der Eintritt ist frei; es wird aber um Spenden gebeten, die dem Almosenamt zufließen.
