Vatikan verlangt ein Moratorium für Killer-Drohnen

KI soll nicht über Tod entscheiden

Künstliche Intelligenz spielt eine wachsende Rolle bei Waffensystemen. So auch im Ukraine-Krieg. Der Vatikan hat sich nun sehr besorgt über die Entwicklung und Verbreitung KI-gesteuerter, bewaffneter Drohnen geäußert.

Symbolbild Ein Soldat startet eine Drohne / © Uncredited (dpa)
Symbolbild Ein Soldat startet eine Drohne / © Uncredited ( dpa )

Jetzt fordert der Vatikan UN-weite Regeln: Die Entscheidung über Tod und Leben müsse beim Menschen bleiben. Er fordert ein sofortiges Moratorium für solche autonomen Waffensysteme verlangt.

Ethische Entscheidungen beim Kampfeinsatz könnten nicht von Algorithmen übernommen werden, sagte der Vertreter des Papstes bei den Vereinten Nationen in Genf, Nuntius Ettore Balestrero, vor dem zuständigen Expertengremium der UN am Montag. Jedes noch so intelligente Waffensystem müsse konsequent unter menschlicher Aufsicht stehen.

"Exzessives oder unnötiges Leid" 

Unter anderem seien autonome Waffen nicht imstande, Kriterien wie "exzessives oder unnötiges Leid" oder die unterschiedslose Tötung von Zivilisten zu verstehen, so Erzbischof Balestrero. Um solche völkerrechtlich relevanten Folgen zu beurteilen, seien menschliche Eigenschaften unersetzlich. Weiter verwies der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls auf das Problem, Maschinen für ihre Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen.

Vatikan für abgestufte Verbote und Regelungen 

Der Vatikan sprach sich für abgestufte Verbote und Regelungen für Waffensysteme je nach dem Grad ihrer Autonomie aus. Entsprechende Normen solle die Gruppe der Regierungsexperten erarbeiten. Die Entwicklung immer ausgefeilterer Waffen, selbst mit dem Ziel, Kollateralschäden zu verringern, sei keine dauerhafte Lösung, betonte Balestrero. Wie jede Form des Bösen habe auch der Krieg "seinen Ursprung im Herzen des Menschen", so der Kirchendiplomat. 

Was ist Künstliche Intelligenz?

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser ( shutterstock )

 

Quelle:
KNA