Vatikan unterstützt Libanons Präsident Joseph Aoun

Zur Privataudienz bei Papst Leo XIV.

Stets ist der Staatspräsident des Libanon ein katholischer Christ. Der seit Januar amtierende Joseph Aoun war nun erstmals bei Papst Leo XIV. zu Besuch. Vom Vatikan gibt es Rückendeckung für seine Politik der Stabilisierung.

Papst Leo XIV. empfängt Joseph Aoun, Staatspräsident des Libanon / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. empfängt Joseph Aoun, Staatspräsident des Libanon / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der libanesische Staatspräsident Joseph Aoun ist von Papst Leo XIV. am Freitag offiziell im Vatikan empfangen worden. Wie das Presseamt mitteilte, traf Aoun auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und mit Untersekretär Miroslaw Wachowski zusammen.

Amt des Staatsoberhaupts steht einem katholischen Christen zu

Bei den Gesprächen sei die "traditionelle und konstante Rolle der katholischen Kirche in der libanesischen Gesellschaft" betont worden. Der Libanon ist das einzige arabische Land, in dem das Amt des Staatsoberhaupts einem katholischen Christen zusteht. Aoun war im Januar nach einem jahrelangen politischen Patt zum Präsidenten gewählt worden. Seither verfolgt er eine Politik der Stabilisierung des von äußeren Feinden und inneren Spaltungen bedrohten Landes.

Joseph Aoun wurde im Januar 2025 als libanesischer Präsident vereidigt / © Hussein Malla (dpa)
Joseph Aoun wurde im Januar 2025 als libanesischer Präsident vereidigt / © Hussein Malla ( dpa )

Im Lauf der Unterhaltung sei der Wunsch betont worden, dass "das Land durch den derzeitigen Prozess der Stabilisierung und der Reformen eine neue Ära der politischen Eintracht und des wirtschaftlichen Aufschwungs erlebt". Der Libanon solle die für das Land typischen "Ideale des Zusammenlebens der Glaubensgemeinschaften und die Förderung der Entwicklung" stärken. Ferner sei es um die "unaufschiebbare Notwendigkeit" gegangen, die gesamte Nahost-Region zu befrieden.

Libanon

Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander zahlreicher Religionen. Mit etwa 30 Prozent hat die parlamentarische Demokratie den größten Anteil Christen in der Arabischen Welt. Die Muslime - Sunniten und Schiiten - machen inzwischen wohl mehr als 60 Prozent aus. Offiziell anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften, darunter die Minderheiten der Drusen und Alaviten.

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )
Quelle:
KNA