Vatikan und Islam gegen Fanatismus und Gewalt

Gemeinsam für Kultur des Friedens

Führende Vertreter von Christentum und Islam haben sich gegen einen Missbrauch der Religion durch Fanatismus und Gewalt ausgesprochen. Die Religionen hätten eine besondere Verpflichtung zum Einsatz für Frieden, heißt es zum Abschluss der jährlichen Konferenz des Vatikanischen Dialogrates mit der führenden Islam-Universität El Azhar Kairo.

 (DR)


Insbesondere die Führer von Christentum und Islam müssten durch Predigten und Lehre unter ihren Gläubigen eine «Kultur des Friedens» fördern, betonen die Teilnehmer in dem am Donnerstag im Vatikan verbreiteten Schluss-Kommunique. Unter Leitung von Kurienkardinal Jean-Louis Tauran und Scheich Ali Abd al Baqi Shahata von El Azhar hatten beide Delegationen am Dienstag und Mittwoch in Rom konferiert.

Frieden lasse sich nicht ohne Gerechtigkeit und Gleichberechtigung aller Personen und Gemeinschaften verwirklichen, heißt es in dem Kommunique. Daher müssten insbesondere die Schulbücher einer Revision unterzogen werden: Alle Äußerungen und Darstellungen sollten entfernt werden, die die religiösen Gefühlen anderer verletzen.

Ausführlich befasste sich die Konferenz auch mit Fragen der Menschenrechte von Mann und Frau, vor allem der Gewissens- und Religionsfreiheit. Die Teilnehmer appellieren an die Politiker im Nahen Osten, den Konflikt unter Ausschöpfung des internationalen Rechts und im Dialog zu lösen.