Vatikan und Frankreichs Bischöfe zum Tod von Koma-Patient

 (DR)

Der Vatikan hat bestürzt auf den Tod des französischen Koma-Patienten Vincent Lambert reagiert. Vatikansprecher Alessandro Gisotti sprach von einem "schmerzhaften Fall" und zitierte Papst Franziskus mit den Worten, Herr über das Leben sei allein Gott: "Es ist daher unsere Pflicht, es immer vom Anfang bis zum natürlichen Ende zu bewahren und keiner Wegwerfkultur zu erliegen." Im Vatikan werde für den Verstorbenen und seine Familie gebetet, sowie für alle "die sich bis zum Schluss mit Liebe und Entschiedenheit um ihn kümmerten", so Gisotti. Die Päpstliche Akademie für das Leben sprach auf Twitter von einer "Niederlage für die Menschlichkeit".

Auch Frankreichs Bischöfe haben sich tief traurig über den Tod des Koma-Patienten Vincent Lambert gezeigt. "Eine Traurigkeit, weil die Tragödie des Unfalls durch eine Tragödie verdoppelt wurde, die nicht schlimmer hätte sein können, das Zerreißen einer Familie", heißt es in einer am Donnerstag auf der Internetseite der Französischen Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung von Generalsekretär Thierry Magnin.

Magnin äußerte weiter Bedauern darüber, dass es dargestellt werde, als habe sich Lambert im Stadium des Lebensendes befunden. Zugleich werde der Zerfall einer Familie instrumentalisiert, kritisierte der Geistliche. "Er war jedoch nicht am Ende seines Lebens." Das gelte auch für viele andere Menschen im "vegetativen" Zustand, die in spezialisierten Zentren betreut würden. (kna/Stand 11.07.2019)