Vatikan ruft Kirche zum Kampf gegen Coronavirus auf

 (DR)

Angesichts der Coronavirus-Krise hat der Vatikan die Kirchen vor Ort zur Unterstützung des Kampfes gegen die Krankheit sowie zu internationalem Zusammenhalt aufgerufen. Es sei zu hoffen, dass diese Zeit genutzt werde, "Solidarität und Nähe zwischen Staaten zu stärken" sowie "Mittel und Ressourcen zu teilen", heißt es in einem Schreiben von Kurienkardinal Peter Turkson, das der Vatikan veröffentlichte.

Darin ermutigt Turkson kirchliche Gesundheitseinrichtungen und -organisationen, mit allen verfügbaren Kräften koordiniert mit anderen Stellen zusammenzuarbeiten. Zugleich sichert er staatlichen Einrichtungen die Unterstützung der Kirche zu, um die Folgen der Krise zu lindern und Lösungen zu finden.

Auch der EU-Parlamentspräsident David Sassoli ruft die europäischen Staaten auf, gemeinsam die Krise zu bekämpfen. das Neue in der Krise zu erkennen und zu ergreifen. Die Corona-Pandemie stelle Europa vor einen "Phasenwechsel". Die Union müsse das Neue darin erkennen und ergreifen, sagte Sassoli der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Sonntagsausgabe). Dabei warb er für eine stärkere Ausrichtung der Politik an den Interessen und Bedürfnissen der Bürger. Demokratie stärke man, wenn man "auf jede Person" schaue. Europa müsse aus der Krise mit "mehr Demokratie und Teilhabe" hervorgehen, so Sassoli.

Zugleich mahnte der Präsident des Europäischen Parlaments zur Übernahme größerer internationaler Verantwortung. "Europa darf nicht nur für sich selbst nützlich sein; dann hätte es keine Vision, keine Horizonte", betonte Sassoli. Die EU habe Ideale, "auch wenn wir uns allzu schwer tun, sie auszudrücken", sagte er. Oft hinderten ein
"Egoismus der Nationen" und Überlegenheitsdenken, das Potenzial als Union zu entfalten und die europäische Identität unter Beweis zustellen. Die Krise könne eine Gelegenheit sein, "uns von vielen Ketten zu befreien", sagte Sassoli. (KNA)