Vatikan bestätigt Exkommunikation von illegal geweihtem Bischof

Versöhnung nicht ausgeschlossen

Der Vatikan hat die Exkommunikation des Ende Juni in China ohne päpstliche Zustimmung zum Bischof geweihten Paul Lei Shiyin bestätigt. Im Falle einer ernsthaften Versöhnungsbereitschaft ist eine Aufhebung der Exkommunikation aber möglich, heißt es in einem offiziellen Schreiben an chinesische Katholiken.

 (DR)

Der römische Pressedienst "Asianews" veröffentlichte das Schreiben der vatikanischen Missionskongregation an die chinesischen Katholiken im Wortlaut. Der Priester habe sich demnach durch die ohne Auftrag des Papstes erfolgte Ordination automatisch die Exkommunikation zugezogen, heißt es in dem Schreiben. Der Vatikan hatte bereits am 4. Juli in einer Erklärung mitgeteilt, dass Lei Shiyin exkommuniziert sei. Dies hatte offenbar jedoch zu Rückfragen von chinesischen Katholiken geführt, auf die die für China zuständige Missionskongregation nun mit ihren Erläuterungen reagierte.



Zugleich weist die Kurienbehörde darauf hin, dass eine Aufhebung der Exkommunikation durch den Papst im Falle einer ernsthaften Versöhnungsbereitschaft des Exkommunizierten möglich sei; eine Einsetzung Lei Shiyins als Bischof sei jedoch ausgeschlossen, da er als Kandidat vom Vatikan schon abgelehnt worden sei. Mit Blick auf die sieben Bischöfe, die an der Weihe in Leshan teilgenommen haben, stellt die Kurienbehörde fest, dass auch sie bis auf weiteres exkommuniziert seien. Sie müssten nachweisen, dass die Bischofsweihe nur aufgrund schwerwiegenden äußeren Drucks erfolgt sei.