Vatikan: Berlusconi soll sich zu Skandalserie erklären

Unmoralisches Verhalten?

Nach den Berichten über private Eskapaden des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi fordert der Vatikan eine Klärung der Vorwürfe. "Wer öffentliche Ämter ausfüllt, muss konsequent sein und darf keinen moralisch und ethisch inakzeptablen Lebensstil haben", betonte Kurienerzbischof Giovanni Francesco Girotti nach einem Bericht der römischen Tageszeitung "La Repubblica" vom Dienstag.

 (DR)

Der italienische Regierungschef war wegen einer Serie von Skandalen um sein Privatleben in die Schlagzeilen geraten. Dabei geht es unter anderem um Privatfeste mit Prostituierten in der Residenz des Politikers.

«Nicht nur Katholiken müssen angesichts des moralischen Niedergangs der politischen Situation enttäuscht und unsicher sein», beklagte der Kurienerzbischof. Politiker, denen unmoralisches Verhalten vorgeworfen werde, müssten umgehend für Klarheit sorgen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren wollten. Girotti ist in der Apostolischen Pönitentiarie, einem der drei obersten Gerichtshöfe der katholischen Kirche im Vatikan, für Kirchenstrafen und Gnadenerweise zuständig.