US-Studie zu Superhelden

 (DR)

Vor allem bei Jungen stiegen die Aggressionen - körperlich und auch sozial - signifikant an. Als Vorbilder für den Schutz Schwächerer hinterließen die Superhelden hingegen bei Jungen wie Mädchen keinen Eindruck, stellten Sarah Coyne und ihr Team von der Brigham Young University in Provo (Utah) fest.

Die Forscher hatten die Eltern von 240 Kindergartenkindern zwischen drei und sechseinhalb Jahren aus verschiedenen Einrichtungen im Abstand von einem Jahr befragt. Sie sollten Auskunft darüber geben, welche Superhelden ihre Sprösslinge bevorzugten und auch, inwieweit sie sich mit Taten oder Worten aggressiv gegenüber anderen verhielten.

Auch die Kinder sollten ihre liebsten Superhelden nennen und sagen, was sie an ihnen toll finden. Das Spektrum der Antworten reichte von: "Weil er Netze schießen kann und andere rettet" bis zu "Weil er zuschlagen und alles zerstören kann und sich nicht drum schert, denn er ist ein großer Bully (engl: jemand, der andere mobbt)". Die meisten der Kinder (70 Prozent) äußerten sich im mittleren, wohlwollenden Bereich wie: "Weil er cool ist und fliegen kann."

Bei der Auswertung zeigte sich: Fast 84 Prozent der Jungen und 82 Prozent der Mädchen hatten schon TV-Serien oder Filme mit Superhelden gesehen. Jeder fünfte Junge und etwa jedes 20. Mädchen guckten dieses Programm wöchentlich. Bei beiden Geschlechtern zeigte sich - wenn bei den Mädchen auch in wesentlich geringerem Ausmaß - dass die Aggressionen binnen des Jahres umso mehr zunahmen, je mehr sich die Kids mit Superhelden beschäftigten. (Dpa, Stand: 03.02.17)