US-Bischof besorgt über Umgang mit Flüchtlingen

In Bussen nach Washington

Flüchtlinge an der Südgrenze der USA seien zu einem "Zankapfel" zwischen dem texanischen Gouverneur und dem Weißen Haus geworden, sagte der Bischof der texanischen Grenzstadt El Paso, Mark Seitz und zeigte sich besorgt darüber.

Der texanische Bischof Mark J. Seitz berührt die Hände von Menschen auf der mexikanischen Seite des Zauns. / © Bob Roller (KNA)
Der texanische Bischof Mark J. Seitz berührt die Hände von Menschen auf der mexikanischen Seite des Zauns. / © Bob Roller ( KNA )

Der Bischof der texanischen Grenzstadt El Paso, Mark Seitz, zeigt sich besorgt darüber, dass Flüchtlinge an der Südgrenze zu einem "Zankapfel" zwischen dem texanischen Gouverneur und dem Weißen Haus würden. Er sagte, er fürchte, dass die Menschen "in einer politischen Schlacht zwischen Greg Abbott und der Regierung Biden benutzt werden." Der im November zur Wiederwahl anstehende Gouverneur Abbott hatte aus Protest gegen die Asylpolitik der Regierung damit begonnen, Flüchtlinge in Bussen nach Washington zu schicken.

Gouverneur Greg Abbott während einer Pressekonferenz / © Nick Wagner (dpa)
Gouverneur Greg Abbott während einer Pressekonferenz / © Nick Wagner ( dpa )

Die größte katholische Hilfsorganisation Catholic Charities äußerte sich nach dem Eintreffen der ersten Busse besorgt über eine fehlende Organisation. "Wir versuchen, den Menschen ein christliches Willkommen zu bereiten", sagte der Präsident von Catholic Charities in Washington, John Enzler. Wenn der Protest des Gouverneurs bis in den Sommer hinein andauere, werde es der Organisation "schwerfallen, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen".

Mangel an Lebensmitteln und sanitärer Versorgung

Bislang sind 8 der 900 von Abbott angekündigten Busse in der US-Hauptstadt angekommen. Helfer der Catholic Charities nehmen die Menschen in Empfang, versorgen sie mit Lebensmitteln und bieten Sanitäreinrichtungen an.

Der Protest des Gouverneurs richtet sich gegen das Auslaufen der "Title 42"-Regel, die es bisher erlaubt, Flüchtlinge wegen der Pandemie an der Grenze zurückzuweisen. Diese Praxis war unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführt und von der Biden-Regierung fortgesetzt worden. Die Anordnung soll am 23. Mai auslaufen. Behörden rechnen dann mit bis zu 18.000 Flüchtlingen pro Tag an der mexikanisch-amerikanischen Grenze.

Hilfswerk: Pandemie hat weltweiten Menschenhandel verschärft

Der Menschenhandel weltweit ist nach Aussage der kirchlichen Hilfsorganisation "Talitha Kum" durch die Corona-Pandemie verschärft worden. Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in vielen Ländern fielen Frauen und Männer leichter Ausbeutung zum Opfer, sagte die Koordinatorin des Netzwerks, die Ordensschwester Gabriella Bottani, im Interview der Zeitung "Avvenire".

Menschenhandel Sklaverei Skulptur Petersplatz Vatikan Rom / © Stefano Carofei (KNA)
Menschenhandel Sklaverei Skulptur Petersplatz Vatikan Rom / © Stefano Carofei ( KNA )
Quelle:
KNA