US-Bischöfe: Lage für Christen im Irak immer schlimmer

"Am kritischen Punkt"

 (DR)

Die katholische US-Bischofskonferenz hat eindringlich zum besseren Schutz christlicher Minderheiten im Irak aufgerufen. Die Lage für nicht-muslimische Gruppen werde derzeit immer dramatischer, erklärte der Episkopatsvorsitzende, Bischof William Skylstad, zu Beginn der Bischofsvollversammlung am Montag (Ortszeit) in Baltimore. "Ihre Verletzlichkeit macht deutlich, welche Gefahren die gesamte irakische Nation bedrohen", betonte Skylstad. Christen gerieten zunehmend zwischen die Fronten, etwa bei den brutalen Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und Sunniten.

"Am kritischen Punkt"
Die Bischöfe forderten zudem neue Ansätze der US-Politik, um frühestmöglich die Truppenpräsenz im Irak zu verringern, dabei aber gleichzeitig die Stabilität und den geordneten Wiederaufbau zu garantieren. Dazu gehöre auch, die politische Teilhabe aller Iraker zu sichern sowie Religionsfreiheit und die Geltung von Menschenrechten durchzusetzen. "Wir sind tief besorgt um das Leben und die Würde des irakischen Volkes", heißt es in der Erklärung. Zugleich verweist die Bischofskonferenz auf die enormen Gefahren für "jene Männer und Frauen, die selbstlos für das US-Militär arbeiteten".

Skylstad sprach von einem kritischen Punkt für die Lage im Irak.
Gerade nun müsse es aber in den USA zu einem "offenen und couragierten Dialog" darüber kommen, wie Gerechtigkeit und Frieden erreicht werden können. Dazu gehöre auch eine Debatte, wo mögliche Grenzen des US-Engagements lägen. Bei allen derzeit diskutierten Vorgehensweisen müssten die "moralischen und menschlichen Konsequenzen" genau analysiert werden. - Die Bischöfe tagen noch bis Donnerstag in Baltimore.