"Ich rufe die Vereinigten Staaten und die internationale Gemeinschaft dazu auf, weiterhin für den Bischof zu beten und sich für seine Freilassung einzusetzen", heißt es in einer Erklärung des Vorsitzenden der "Justitia et Pax"-Kommission der US-Bischofskonferenz, Bischof David John Malloy, aus der das Portal "Confidencial" am Donnerstag (Ortszeit) zitierte.
26 Jahre Haft wegen Vaterlandsverrats und Rebellion
Alvarez, Bischof der nicaraguanischen Diözese Matagalpa, war im Februar wegen Vaterlandsverrats und Rebellion zu 26 Jahren Haft verurteilt worden.
Weiter schreibt Malloy in dem offenen Brief, er begrüße das jüngste Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte, das die sofortige Freilassung von Bischof Alvarez anordne.
Der Konsens der internationalen Gemeinschaft sei eindeutig: Die anhaltende Inhaftierung von Bischof Alvarez sei ungerechtfertigt und müsse sofort beendet werden, so der Bischof aus Rockford (Illinois).
Kritik an Menschenrechtsverletzungen des Regimes
Nicaraguas Kirche, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten in den vergangenen Jahren immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung.
Inzwischen sind fast 4.000 Organisationen verboten worden. Die Regierung des linksgerichteten Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo ließ auch kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor.
Zuletzt insgesamt sieben Geistliche verhaftet und teils verurteilt
Insgesamt wurden zuletzt sieben Geistliche verhaftet und teilweise verurteilt, darunter auch Bischof Alvarez. Jüngst wurden mehr als 200 politische Gefangene ausgebürgert und in die USA ausgeflogen, darunter auch katholische Priester.
Derzeit deutet nichts auf ein versöhnliches Ende der innenpolitischen Spaltung Nicaraguas hin, die in der Vergangenheit bereits Hunderte Tote bei Ausschreitungen gefordert hat.
Die Ortega-Regierung weist die Vorwürfe als politische Kampagne zurück.