Der Polizeisprecher äußerte sich gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur. "Wir gehen allen Spekulationen nach." Zuletzt hatte die Polizei mitgeteilt, dass bisher kein Gegenstand gefunden worden sei, der auf einen "Bewurf oder Beschuss" hindeute. Der Staatsschutz war eingeschaltet worden, da die Ermittler eine antisemitisch motivierte Straftat nicht ausgeschlossen hatten.
Vandalismus an Jom Kippur
Die Mosaikscheibe war am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur beschädigt worden. Die jüdische Gemeinde wurde in Medien mit den Angaben zitiert, dass sich 150 bis 200 Menschen in der Synagoge zum Beten versammelt hätten. Vertreter aus Politik und Religionsgemeinschaften hatten vielfach von einem Anschlag gesprochen und sich empört geäußert. Auch wurden stärkere Schutzmaßnahmen vor Einrichtungen religiöser Gemeinschaften gefordert.
Erinnert an Rechtsterror in Halle
Der Vorfall erinnert an den Anschlag auf die Synagoge in Halle vor drei Jahren ebenfalls an Jom Kippur. Am 9. Oktober 2019 hatte ein bewaffneter Rechtsextremist versucht, in das Gebäude einzudringen. Zu der Zeit waren mehr als 50 Menschen dort versammelt. Als dem Täter das nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Döner-Imbiss einen Mann. Der Täter ist inzwischen unter anderem wegen Mordes verurteilt.