Schießpulver und Geschütz haben wohl nichts mit dem Spruch "unter aller Kanone" zu tun.
Schilfrohre und Papier
Das griechische Wort "Kanon" geht demnach auf einen hebräischen Ausdruck für Schilfrohr zurück. Diese Schilfrohre dienten den Römern als Maßstäbe und Messlatten. Vom tatsächlichen Maßstab wurde dann der Begriff auf den Rechtsmaßstab "Canon" übertragen, lauten die Erklärungen, die man hierzu findet. So ist auch das Rechtsbuch der römisch-katholischen Kirche nicht in Paragraphen eingeteilt sondern in "Canones". Das Buch heißt "Codex Iuris Canonici" und ist das Gesetzbuch der Kirche.
Über die Schule kam die Kanone ins Spiel
Früher mussten Schüler intensiv Latein pauken. Getadelt wurde dann auch auf Latein: "sub omni canone" hieß es dann des immer wieder bei absolut schlechter Leistung. Übersetzt bedeutet das so viel wie "unter allem Maßstab" oder "unter aller Richtschnur".
Pfiffige Schüler sollen dann im 19. Jahrhundert daraus einfach: "unter aller Kanone" gemacht haben und das hat sich dann in die Umgangssprache eingeschlichen.