Bischof und Imam fordern nach Massaker Dialog

"Uns blutet das Herz"

Nach dem schwersten Terroranschlag in der Geschichte Burkina Fasos haben die religiösen Führer der betroffenen Region Yagha einen gemeinsamen Solidaritätsaufruf veröffentlicht. Bei dem Terroranschlag waren 138 Menschen gestorben.

Traditionelle Hütten in einem Dorf in Burkina Faso / © Dave Primov (shutterstock)
Traditionelle Hütten in einem Dorf in Burkina Faso / © Dave Primov ( shutterstock )

Der Bischof von Dori, Laurent Birfuore Dabire, und Großimam El Hadj Mamoudou Cisse bekräftigen in dem Schreiben laut dem katholischen Hilfswerk missio München an diesem Donnerstag ihre unbedingte Solidarität miteinander und die Bedeutung des interreligiösen Gesprächs für den Frieden.

"Uns blutet das Herz", heißt es in dem Appell. "Einmal mehr zeigt uns dieses Massaker auf schmerzhafte Weise, wie schlimm es inzwischen um unser Land bestellt ist, aber auch um unsere Nachbarländer im Sahel."

Bei dem nächtlichen Terroranschlag auf das Dorf Solhan im Nordwesten des Landes starben am Wochenende mindestens 138 Menschen, darunter viele Kinder.

Gemeinsame Forderung nach Menschlichkeit und Frieden

Bischof und Großimam fordern mehr Menschlichkeit und Frieden in den Konfliktgebieten ein. Wörtlich heißt es: "Dass wir unterschiedlich sind, darf sich nie in Gewalt niederschlagen. Auch wenn wir Meinungsverschiedenheiten haben, bleiben wir Schwestern und Brüder, die sich gegenseitig unterstützen müssen."

Burkina Faso stand viele Jahre lang als stabiles Nachbarland an der Seite des westafrikanischen Vorzeigestaats Senegal. Der Druck durch islamistische Terrorgruppen erreicht über Mali inzwischen auch Burkina Faso und Niger.

Bis zu eine Million Menschen wurden innerhalb des Landes aus ihren Dörfern vertrieben. Schulen sind geschlossen; nur noch wenige Krankenstationen halten ihren Betrieb aufrecht.

missio München unterstützt unter anderem kirchliche Nothilfe und Dialoge vor Ort.


Quelle:
KNA