Sie ist nur jeweils fünf Mikrometer hoch und breit, das sind gerade einmal fünf Millionstel Meter: Diese Maße hat die wohl kleinste Weihnachtskrippe der Welt, die Forscher jetzt an der Universität Augsburg erschaffen haben. "Offiziell bestätigt ist dieser Rekord natürlich nicht, aber die Augsburger Krippe hätte sicherlich gute Chancen auf den Titel", teilte die Uni am Montag mit. Wissenschaftler des an der Uni angesiedelten Anwenderzentrums Material- und Umweltforschung haben sie demnach mit einem Ionenstrahl in einen winzigen, mit einer hauchdünnen Goldschicht überzogenen Diamanten gebrannt.
Möglich war das laut Mitteilung mithilfe von "Focused Ion Beam Sputtering". Bei dieser Technik aus der Mikro- und Nanotechnologie wird ein hochfokussierter Strahl von Ionen, also elektrisch geladenen Teilchen, verwendet, um Material von einer Probe abzutragen und präzise Strukturen zu erzeugen, Querschnitte freizulegen oder Oberflächen zu modifizieren, wie es weiter hieß. "Mit dieser Präzisionstechnik war es möglich, Josef, Maria, das Jesuskindlein in der Krippe, den Stall und sogar den Stern von Bethlehem auf dieser kleinen Fläche unterzubringen", erklärte die Universität.
"Wissenstransfer darf auch Spaß machen"
Das wesentliche Ziel des Anwenderzentrums ist es nach eigenen Angaben, das Know-how verschiedener Institute der Uni Augsburg aus dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich für die Gesellschaft, insbesondere für die Industrie, nutzbar zu machen. Der Ausbau und die Pflege dieses Wissenstransfers sollen die Kompetenz der Institute und deren Expertise auf anwendungsrelevanten Gebieten erweitern und die Partner aus Gesellschaft und Industrie stärken.
"Wissenstransfer darf auch Spaß machen", teilte die Uni mit. Die Mini-Krippe hätten die Mitarbeiter des Zentrums nun jedenfalls schlicht "aus lauter Weihnachtsfreude" geschaffen.
