Ungewöhnliche Vertonungen der Messe in "Musica"

"Messvertonungen abseits der Norm"

Dass die 5 Ordinariumsteile der Messe von Komponisten seit Jahrhunderten vertont werden, ist nichts Besonderes. Doch um besondere Vertonungen der Messe geht es heute – und zwar um solche Messen, die kompositorisch auf hohem Niveau liegen, aber durch die Art der Besetzung doch aus dem üblichen Rahmen etwas herausfallen. In Auszügen gibt es drei Vertonungen zu hören. Von Marc-Antoine Charpentier eine Vertonung für Choralschola, Holzbläser und Streicher; ein klassischer Chor fehlt komplett. Dann folgt die e-moll-Messe von Anton Bruckner, sie ist für achtstimmigen Chor und für Blasinstrumente geschrieben, da sie unter freiem Himmel uraufgeführt wurde, fehlt das übliche komplette Orchester, so wie es Bruckner bei seiner f-moll und d-moll-Messe vorgesehen hatte.

 (DR)

Los geht es in der Sendung mit der Petite Messe solennelle von Rossini. Obwohl sie vom Komponisten als "klein" bezeichnet wurde, ist sie vom Typ her eine Missa solemnis - und mit über 80 Minuten Länge wahrlich alles andere als klein. Am ungewöhnlichsten ist jedoch die Besetzung: Rossini schrieb sie 1863 für Singstimmen, zwei Klaviere und Harmonium.  Er wollte mit dieser unüblichen Besetzung an die neapolitanische Cembalo-Tradition des 18. Jahrhunderts anknüpfen.

(Wiederholung vom 07.06.2009)