Ungarns Bischöfe zur Flüchtlingshilfe

 (DR)

Mit Blick auf die Flüchtlingshilfe in Ungarn hat der scheidende Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Kardinal Peter Erdö, Kritik an der Rechtslage in seinem Land geübt. Diese verbiete den Kirchen, Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. "Wenn sie es dennoch täten, wären sie Menschenschlepper", so Erdö.

Die katholische Kirche führe diesbezüglich Verhandlungen mit der Regierung. Bereits jetzt jedoch seien katholische Hilfswerke wie etwa die Caritas "diskret" aktiv, wo Hilfe nötig sei.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte sich der Bischof von Vac (Waitzen), Miklos Beer, zum Engagement der Kirche in der Flüchtlingshilfe geäußert. Die Regierung habe schlecht kommuniziert und die Kirche zu lange geschwiegen - dafür "schäme" er sich, so Beer. Der Bischof von Zrenjanin, Laszlo Nemeth, rief in einem Hirtenbrief die Gläubigen auf, "alles Mögliche für die Migranten zu tun", alle Bedürftigen als Menschen zu behandeln und sie nicht auszunutzen. Zudem verurteilte er "gewissenlosen Menschenschmuggel".

(kna)