USA: Deklaration ist inakzeptabel
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die Annahme der Erklärung durch die Vollversammlung als historischen Augenblick für die Ureinwohner auf der ganzen Welt. Zugleich drängte er darauf, die Rechte dieser Völker auf allen Ebenen in politische Programme zu integrieren. Die UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour sprach von einem Triumph für die Gerechtigkeit und die Menschenwürde.
Die USA bezeichneten die Deklaration hingegen als inakzeptabel. Zu den umstrittenen Punkten gehören politische Selbstbestimmung sowie das Recht auf Territorien und Bodenschätze. Einige Staaten befürchten, Ureinwohner könnten ihre Territorien für unabhängig erklären oder hohe Entschädigungen fordern. Die Deklaration sieht auch Schutz vor Diskriminierung vor. Die indigenen Völker sollen auch selbst über die Entwicklung ihres Landes, den Abbau von Rohstoffen, Selbstverwaltung und Gesundheitsprogramme entscheiden können.
Der bolivianische Präsident Evo Morales, ein Aymara-Indianer, begrüßte die Erklärung als historische Wegmarke auf dem Weg zu Selbstbestimmung. "Die ganze Welt hat jetzt anerkannt, dass der Rassismus abgeschafft werden muss", sagte Morales in Cochabamba. "Das müssen all jene verstehen, die uns immer noch als Ignoranten, Dummköpfe oder Tiere behandeln."
"Entscheidender Durchbruch"
Die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen begrüßte die Erklärung als "entscheidenden Durchbruch". Erstmals würden damit ausdrücklich auch die kollektiven Rechte der Ureinwohner anerkannt.
Die Menschenrechtsorganisation forderte die Staatengemeinschaft auf, Staudammbauten, Rohstoffförderung und Abholzungen in den Ureinwohner-Gebieten neu auszuhandeln. Die UN-Deklaration wecke die Hoffnung auf Verhandlungen auf Augenhöhe über Landrechte. Das Dokument war bereits im vergangenen Jahr vom UN-Menschenrechtsrat in Genf angenommen worden.
UN verabschieden Erklärung - USA lehnen ab
"Triumph für die Indigenen"
Die Vereinten Nationen wollen die Rechte von rund 370 Millionen Ureinwohnern in der Welt stärken. Die UN-Vollversammlung verabschiedete am Donnerstag in New York eine "Deklaration über die Rechte der indigenen Völker". Nur vier Staaten stimmten dagegen - unter anderem die USA.
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