UN meldet höchsten Stand seit 15 Jahren

Millionen Menschen auf der Flucht

Die Zahl der Flüchtlinge weltweit hat nach UN-Angaben mit mehr als 43 Millionen Menschen Ende 2009 den höchsten Stand seit Mitte der 90er Jahre erreicht. Anhaltende schwere Konflikte wie in Afghanistan, Somalia und im Kongo treiben immer mehr Menschen in die Flucht.

 (DR)

Vielen Opfern von Gewalt und Vertreibung sei aufgrund der schlechten Sicherheitslage die Rückkehr in die Heimat verwehrt, heißt es in dem UNHCR-Jahresbericht 2009. Als Beispiel wurde der Irak genannt. Im vergangenen Jahr wurden nur rund 250.000 Heimkehrer gezählt, der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Vor 2009 zuvor betrug die Zahl der Rückkehrer pro Jahr rund eine Million, erklärte das Hilfswerk.

Laut UNHCR erhöhte sich weltweit die Zahl der Flüchtlinge im eigenen Land von Ende 2008 bis Ende 2009 von 26 Millionen auf über 27 Millionen Menschen. Die Zahl der Flüchtlinge, die Schutz in anderen Ländern suchte, blieb mit rund 15 Millionen etwa kontant. Das Hilfswerk berichtete weiter, dass mehr und mehr Flüchtlinge in Städten von Entwicklungsländern leben. Die weitverbreitete Meinung, nach der die meisten Flüchtlinge in die reichen Staaten strömten, sei falsch.

2.100 Flüchtlinge freiwillig in Deutschland angesiedelt
Rund 112.000 Flüchtlinge wurden dem Bericht zufolge auf freiwilliger Basis in anderen Staaten angesiedelt. Allein in den USA fanden 80.000 Erwachsene und Kinder eine neue Heimat. In Kanada ließen sich 12.500 Flüchtlinge nieder, gefolgt von Australien (11.000 Menschen) und Deutschland (2.100 Menschen).

Den Angaben nach beantragten 2009 rund eine Million Menschen Asyl in einem anderen Land. Die Behörden Südafrikas hätten 220.000 Gesuche erhalten, die höchste Zahl, die ein Staat erhielt.