UN-Konferenz ohne Ergebnis zu Ende gegangen

Kleinwaffen: Schlupflöcher bleiben offen

Die zweiwöchige UN-Kleinwaffenkonferenz in New York ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Mitgliedsstaaten konnten sich nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen. Eine Reihe von Ländern, darunter die USA, waren nicht dazu bereit, sich auf Verpflichtungen zur Verminderung der Zahl von Pistolen oder Gewehren einzulassen.

 (DR)

Die zweiwöchige UN-Kleinwaffenkonferenz in New York ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Mitgliedsstaaten konnten sich nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen. Eine Reihe von Ländern, darunter die USA, waren nicht dazu bereit, sich auf Verpflichtungen zur Verminderung der Zahl von Pistolen oder Gewehren einzulassen. Der Vorsitzende der Konferenz, Prasad Kariyawasam aus Sri Lanka, wertete die Tagung dennoch als Erfolg, da sie ein großes internationales Medienecho ausgelöst habe.

Die Welt wird mit Kleinwaffen "überflutet"
UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte die Konferenz dazu aufgerufen, verbindliche Kontrollen gegen den Waffenhandel einzuführen. "Die Mitgliedsstaaten müssen dringend ihre Gesetzgebung verbessern, um den internationalen Anforderungen gerecht zu werden", forderte er. Die Welt werde mit Kleinwaffen "überflutet", was jedes Jahr bis zu einer halben Million Menschen das Leben koste.

Der Generalsekretär forderte, dass Waffendepots besser gegen Diebstahl gesichert werden müssten. Außerdem müsse jeder Waffennutzer registriert werden. Etwa ein Drittel aller jährlich gehandelten Kleinwaffen seien illegal. Die wachsende Zahl an Handfeuerwaffen "verschlimmert Konflikte, löst Flüchtlingsströme aus, untergräbt Rechtsstaatlichkeit und löst eine Kultur der Gewalt aus", kritisierte Annan.

Erste UN-Kleinwaffen-Konferenz vor fünf Jahren
Nach Schätzungen gibt es weltweit 600 Millionen Kleinwaffen, dazu zählen etwa Revolver, Maschinenpistolen und Panzerfäuste. Nach einer Studie des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sterben weltweit jedes Jahr bis zu 500.000 Menschen durch den Gebrauch von Handfeuerwaffen, darunter Tausende von Kindern.

Bei der ersten UN-Kleinwaffen-Konferenz vor fünf Jahren war ein Aktionsprogramm beschlossen worden, das jedoch völkerrechtlich nicht verbindlich ist.
(epd)