Mehr als jeder Dritte geht über die Feiertage in die Kirche

Umfrage zu Weihnachten

Laut einer Umfrage wollen 37 Prozent der Deutschen an Weihnachten einen Gottesdienst besuchen. 34 Prozent müssten allerdings über die Feiertage arbeiten. 21 Prozent nähmen Heiligabend zum Anlass, digital abzuschalten. 

Heiligabend im Kölner Dom: Feiern Sie die Christmette mit! (KNA)
Heiligabend im Kölner Dom: Feiern Sie die Christmette mit! / ( KNA )

Unter den Katholiken plant demnach eine Mehrheit von 63 Prozent, in die Kirche zu gehen, bei den Protestanten sind es 47, bei den Konfessionslosen 11 Prozent. Das ergab die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die "Bild am Sonntag". Dafür wurden am 19. Dezember 507 Menschen befragt. 

Eifrigste Kirchgänger: CDU/CSU-Wähler

Zu den eifrigsten Kirchgängern zu Weihnachten zählen der Umfrage zufolge die Anhänger von CDU/CSU mit 64 Prozent. Zwischen Ost und West wurden kaum Unterschiede festgestellt: 37 Prozent der Westdeutschen und 36 Prozent der Ostdeutschen planten den Besuch eines Gottesdienstes.

Die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag) melden unter Berufung auf eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass weniger als ein Viertel der Christen regelmäßig in die Kirche gehe. Hätten 1990 rund 30 Prozent der Mitglieder einer christlichen Konfession jede Woche oder jeden Monat einen Gottesdienst besucht, seien es 2015 noch 22 Prozent gewesen. Die Zahl derer, die nie in die Kirche gehen, stieg demnach von 36 Prozent 1990 auf 43 Prozent 2015.

Der Anteil der Menschen, die selten einen Gottesdienst besuchen, liege unverändert bei etwa einem Drittel. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte im Sommer einen leichten Rückgang des Gottesdienstbesuchs mitgeteilt - von 10,2 Prozent im Jahr 2016 auf 9,8 Prozent. 2017 besuchten damit im Schnitt 2,3 Millionen Katholiken am Wochenende einen Gottesdienst.

Viele müssen an Weihnachten arbeiten 

Einer anderen Umfrage zufolge hat etwa jeder dritte Deutsche Familienangehörige, die über Weihnachten in Krankenhäusern oder bei Pflegediensten arbeiten müssen. Das ermittelte das Institut Insa im Auftrag der Privaten Krankenversicherungen, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag) berichten.

Demnach sagten 34 Prozent der Befragten, dass Angehörige an Weihnachten "beispielsweise im Krankenhaus oder in anderen Gesundheitsberufen arbeiten". 50 Prozent verneinten diese Aussage. 16 Prozent wussten keine Antwort oder machten keine Angabe.

"Ohne diese Menschen und ihren Einsatzwillen wäre das gute deutsche Gesundheitssystem nicht denkbar", sagte der Vorsitzende des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV), Uwe Laue. Insgesamt arbeiteten fünf Millionen Menschen in der Gesundheitsbranche. An der Online-Befragung nahmen den Angaben zufolge Ende November 2.000 Menschen über 18 Jahre aus ganz Deutschland teil.

Smartphones verboten?!

Der Digitalverband Bitkom vermeldet, bei jedem fünften Deutschen (21 Prozent) herrscht an Heiligabend ein Smartphone-Verbot. Sechs von zehn Deutschen (59 Prozent) verzichten demnach zumindest während des Essens auf das Smartphone, wie Bitkom am Freitag in Berlin mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr sei der Anteil jeweils um fünf Prozentpunkte gestiegen. An der repräsentativen Umfrage nahmen 1.007 Menschen ab 16 Jahren teil.

Zugleich gaben 37 Prozent - und damit ebenfalls mehr als im Vorjahr (33 Prozent) - an, gerade an Heiligabend das Smartphone vermehrt zu nutzen, um Fotos und Videos zu machen. Unter den Jüngeren von 16 bis 29 Jahren sind es 45 Prozent. Auch der Fernseher läuft Heiligabend bei vier von zehn Befragten (44 Prozent gegenüber 48 Prozent in 2017).

Viele suchten hin und wieder bewusst Abstand vom Digitalen, sagte Bitkom-Geschäftsleiter Christian Kulick. "Das Smartphone nur einen Abend lang nicht in die Hand zu nehmen, ist aber für viele schon eine echte Herausforderung". Doch gerade das ruhige und besinnliche Weihnachtsfest nähmen dafür einige gern zum Anlass. Die digitale Technik hilft zugleich zunehmend dabei, auch räumlich entfernte Familienmitglieder einzubinden. So gab rund jeder zehnte Befragte (11 Prozent gegenüber 8 Prozent in 2017) an, Verwandte an Heiligabend per Videotelefonie anzurufen.


Quelle:
KNA , epd