Umfrage: Mehrheit will europäische Lösung im Asylstreit

 (DR)

Im aktuellen Streit über den Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern wünschen sich laut ARD-Deutschlandtrend 75 Prozent der Deutschen eine Lösung auf europäischer Ebene. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) fände es sinnvoller, eigene nationale Lösungen anzustreben. Diese Meinung teilten in der Umfrage alle Bevölkerungsgruppen und Parteianhänger mit Ausnahme der Anhänger der AfD.

Auf Frage, ob sie eine Lösung auf europäischer Ebene in naher Zukunft für realisierbar halten, antworteten 36 Prozent mit ja und 59 Prozent mit nein. Bei beiden Fragen fielen die Antworten nach ARD-Angaben im fast genauso aus wie bei einer entsprechenden Umfrage im Oktober 2016. Für den ARD-Deutschlandtrend hatte Infratest dimap 1.025 Wahlberechtigte befragt.

In einer anderen Umfrage für die "Welt" vor dem EU-Sondergipfel sagten 31 Prozent der Befragten, dass sie an eine von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewünschte europäische Lösung glauben. 66 Prozent betonten, in absehbarer Zeit keine Lösung auf EU-Ebene zu sehen.

In derselben Umfrage lehnten 53 Prozent Merkels Asylpolitik "eher ab", 41 Prozent stimmten ihr "eher zu". Rücktrittsforderungen finden allerdings keinen großen Anklang. 38 Prozent sagten, beim Scheitern ihres europäischen Ansatzes sollte die Kanzlerin zurücktreten, 58 Prozent hielten einen Misserfolg nicht für einen Rückzugsgrund. Für diese Emnid-Umfrage wurden 1.000 Bürger repräsentativ befragt. (kna/Stand 28.06.2018)