U-Bahn-Bau beschäftigt Köln - vor allem die Anwohner leben in Sorge

"Ohnmächtige Beängstigung"

Beim Bau der U-Bahn in Köln wurde gepfuscht. Grob fahrlässig, das wird immer deutlicher. Die Kirche St. Maria im Kapitol liegt unweit der Baustelle. Gegenüber domradio.de spricht Pfarrer Matthias Schnegg über die Sorgen der Menschen in seiner Gemeinde.

 (DR)

Pfarrer Schnegg sagte im Interview mit domradio, dass ein großer Teil der Anwohner der U-Bahn Baustelle "ohnmächtige Beängstigung und Fatalismus" empfände. "Die Bedrohung an sich ist das Potenzial, das die Wut hervorruft."
Ob sich die Wut eher auf die KVB oder die Stadtpolitik konzentriere, sei nicht klar.

"Es gibt viel zu wenig Information für die Anwohner", so Schnegg. Daher seien sie mit verschiedenen vermeintlichen Ursachen konfrontiert. Nach seiner Meinung müssten Baufirma und Stadtverwaltung mehr Wert auf "Transparenz und die Wahrnehmung der Sorgen, der Menschen" legen. "Wenn man im Kölner Rathaus sitzt, kann man sich schlecht vorstellen, wie man in so einer Ungewissheit lebt."

Es wäre daher gut, wenn die Verantwortlichen die Anwohner über den Stand der Bauarbeiten und mögliche Risiken informieren würden. Nach einem gesteigerten Interesse der Medien sehe man immer, "dass die Leute der Baufirma, die Verantwortung tragen, wie aufgescheuchte Hühner herumlaufen." Doch der Ablauf der Baumaßnahmen bleibe unklar.