Margarita Broich (65), TV- und Theaterschauspielerin, ist der Gottesdienstbesuch an Weihnachten wichtig. "Ich gehe an Weihnachten natürlich auch in die Kirche. Das ist mir seit Kindertagen vertraut", sagte Broich der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ich suche dann einen Pfarrer oder eine Pfarrerin, die mich anspricht. Das ist nicht einfach. Ich gehe gleichwohl oft in den Gottesdienst."
Ihr Glaubensleben habe durch ihren Mann, mit dem sie seit 2019 verheiratet ist, an Bedeutung gewonnen. "Mein Mann hat mich ein bisschen an die Hand genommen. Er geht jeden Sonntag in die Kirche. Ich bin dabei. Daher bin ich da jetzt eher auf dem Nachhauseweg, nicht auf dem Fluchtweg", sagte sie.
Broich, die im Westerwald aufgewachsen ist, ist nach eigenen Angaben "recht streng" katholisch erzogen worden. Das mache sich bis heute bemerkbar: "Wenn man so katholisch geprägt wurde, wird man das auch nicht mehr so ganz los - im positiven wie im negativen Sinne", so Broich.
Christliche Werte leben
"Wenn es mir besonders gut geht, habe ich immer sofort Angst, dass mir gleich irgendwas auf den Kopf fällt. Trotzdem finde ich es wichtig, dass man über christliche Werte nachdenkt und sie lebt", sagte sie. Dies sei gerade in einer Zeit wichtig, in der sich vieles zum Schlechteren verändert. "Ich möchte, dass wir uns der Schwächeren annehmen, in Flüchtlingen nicht eine Bedrohung sehen, Gewalt verachten und unseren toleranten Lebensstil fröhlich vertreten."
Um sich zu besinnen und zur Ruhe zu kommen, helfe ihr auch die Kirchenmusik: "Die hat etwas Sphärisches, kann einen so mitnehmen einmal die Woche. Dass man einfach mal die Füße stillhält, den Mund zumacht und zuhört."
Alle für Stimmung verantwortlich
Die Rheinländerin versucht nach eigenen Angaben, auch bei Sorgen und Schwierigkeiten Optimismus zu wahren. "Schlechte Laune mag ich nicht, weder bei mir noch bei anderen. Je älter ich werde, ärgere ich mich immer mehr, wenn ich zum Beispiel im Supermarkt angepflaumt werde, jemand ohne Grund unfreundlich ist. Ich finde, alle müssen sich ein bisschen bemühen, die Stimmung einigermaßen hochzuhalten."
Sie selbst habe sich "als Kind abgewöhnt, mich hängen zu lassen". Ursache dafür sei auch, dass ihre Eltern beide starke Depressionen gehabt hätten. "Man könnte sagen, ich komme aus einer großen depressiven Dynastie."
Margarita Broich, besonders bekannt als Frankfurter "Tatort"-Kommissarin, ist rund um die Feiertage in zwei Weihnachtsfilmen zu sehen: In der Komödie "Weihnachtsüberraschungen", die die ARD am 12. Dezember ausstrahlt, spielt sie zusammen mit Harald Krassnitzer ein spätes Liebesglück, das unterm Weihnachtsbaum enthüllt wird. In der Krimikomödie "Dahlmanns letzte Bescherung", die am 22. Dezember im ZDF zu sehen sein wird, verkörpert sie eine Witwe unter Mordverdacht.
Schirmherrin für kirchliche Kunstauktion
Im November war Broich Schirmherrin einer Kunstauktion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Dazu steuerte sie auch ein eigenes Kunstwerk bei, eine Fotografie des bekannten Theaterregisseurs Christoph Schlingensief.
Mit der Kunstauktion will die Kirche ein Zeichen für mehr Menschlichkeit setzen. Das Geld soll Geflüchteten-Initiativen zugutekommen. Die Einnahmen gehen zum Beispiel an Beratungsangebote für Asylsuchende oder fließen in den Aufbau und Erhalt von Begegnungsorten.
