Trauerfeier mit Bundespräsident und Kanzlerin

Kameras und Handys unerwünscht

Die Planungen zur Trauerfeier für die Opfer der Flugzeugkatastrophe im Kölner Dom laufen auf Hochtouren. 250 Gäste aus der Bevölkerung sind laut NRW-Landesregierung willkommen. Vor dem Bahnhof soll es eine Leinwand geben.

Kölner Dom und Wolke  (dpa)
Kölner Dom und Wolke / ( dpa )

Der zentrale Gedenkgottesdienst für die Opfer des Germanwings-Absturzes findet an diesem Freitag um 12 Uhr statt. Dem Trauergottesdienst für die Opfer des Flugzeugabsturzes werden der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und die westfälische Präses Annette Kurschus vorstehen. Zu der Gedenkfeier hat Hannelore Kraft, die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, eingeladen.

500 Angehörige werden erwartet

Im Kölner Dom werden etwa 500 Angehörige erwartet, außerdem 50 Einsatzkräfte, die an den Bergungsarbeiten in den französischen Alpen beteiligt waren. Zusagen liegen der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen auch von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel vor. Abgesagt hat dagegen der französische Präsident François Hollande, dafür kommt sein Außenminister Laurent Fabius. Das spanische Königspaar lässt sich durch seine Verkehrsministerin, Ana Pastor Julián, vertreten.

Die Teilnahme an der Gedenkfeier steht auch der Bevölkerung offen. Für 250 nicht-geladene Gäste sei im Dom Platz, sagte der Sprecher der Landesregierung, Thomas Breustedt im domradio.de-Interview. Interessierte sollten sich rechtzeitig am Kardinal-Höffner-Platz (gegenüber dem Hauptportal des Kölner Doms vor der Kölner Touristeninformation) einfinden. Voraussichtlich ab 10 Uhr wird dort ein Zugang zum Dom geschaffen. "Wenn das Kontingent erschöpft sein sollte, werden wir leider gezwungen sein, die Pforte zu schließen", gab der Regierungssprecher zu bedenken.

Zwei Leinwände

Die Sicherheitsstufe wird an dem Tag sehr hoch sein. So wird der Dom weitläufig abgesperrt, Domvorplatz und Roncalliplatz dürfen ab 10 Uhr nicht mehr betreten werden. Gäste, die am Trauergottesdienst teilnehmen, werden ähnlich wie am Flughafen auf gefährliche Gegenstände kontrolliert. Taschen und Rucksäcke sind für die Trauerfeier grundsätzlich nicht zugelassen. Außerdem bittet die Landesregierung ausdrücklich darum, keine Fotoapparate und Videokameras mitzubringen. Auch im Dom sollten Besucher auf die Fotofunktion des Handys zu besitzen. "All das erfolgt mit Rücksicht auf die Angehörigen, für die das ein ganz schwerer Gang am Freitag sein wird", betonte Breustedt.

domradio.de überträgt die Trauerfeier im Internet. Zudem lässt die NRW-Staatskanzlei auf zwei Plätzen nach außen übertragen. "Die Videoleinwand wird auf dem Bahnhofsvorplatz stehen. Der Platz wird frei zugänglich sein, dort ist ausreichend Platz für viele", sagte Breustedt. Eine weitere Möglichkeit soll es in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt (Marzellenstraße) geben. Auch dort werde es die Möglichkeit geben, die Übertragung auf einer Leinwand zu verfolgen.

Bundesweite Trauerbeflaggung

Zur Trauerfeier für die Toten der Germanwings-Flugzeugkatastrophe werden an diesem Freitag deutschlandweit die Flaggen an Bundesgebäuden auf halbmast wehen. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) ordnete für die Bundesbehörden und zugehörige Einrichtungen Trauerbeflaggung an, wie es am Dienstag auf der Protokollseite der Bundesregierung hieß. Die Bundesländer können sich den Vorgaben anschließen. Bereits in den Tagen nach der Katastrophe am 24. März, bei der 150 Menschen ums Leben kamen, hatte de Maiziere drei Tage Trauerbeflaggung verfügt.

Nordrhein-Westfalen wird sich an dem öffentlichen Zeichen der Trauer beteiligen, wie die Düsseldorfer Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Innenminister Ralf Jäger (SPD) habe für Freitag für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände Trauerbeflaggung angeordnet.


Quelle:
DR , KNA