Nordrhein-Westfalen gedenkt des früheren Ministerpräsidenten Clement

Trauerfeier im ehemaligen Plenarsaal des alten Bundestages

Mit einem Staatsakt in Bonn hat das Land Nordrhein-Westfalen am Dienstag Abschied von seinem ehemaligen Ministerpräsidenten und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement genommen.

Staatsakt für den verstorbenen Ministerpräsidenten Clement / © Marcel Kusch (dpa)
Staatsakt für den verstorbenen Ministerpräsidenten Clement / © Marcel Kusch ( dpa )

"Nordrhein-Westfalen verliert mit Wolfgang Clement einen modernen Gestalter und pragmatischen Lenker, der das Bild unserer Heimat in Deutschland und Europa nachhaltig geprägt hat", sagte Ministerpräsident Armin Laschet, der mit Landtagspräsident André Kuper (beide CDU) zu der Trauerfeier im ehemaligen Plenarsaal des alten Bundestages im World Conference Center Bonn (WCCB) eingeladen hatte. Der ehemalige SPD-Politiker war am 27. September im Alter von 80 Jahren in Bonn gestorben.

Würdigung des Verstorbenen

Mit "Gradlinigkeit, Durchsetzungsstärke und Weitsicht" habe Clement "entscheidende Impulse für den Industrie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen gesetzt, von denen wir bis heute profitieren", betonte Laschet. "Unser Land verliert mit Wolfgang Clement einen großen Nordrhein-Westfalen. Sein Verlust schmerzt, sein Erbe bleibt."

Landtagspräsident Kuper erklärte: "Alte Stärken bewahren - neue Chancen nutzen, so könnte man eine politische Maxime Wolfgang Clements beschreiben. Er scheute sich nicht, für diese Maxime einzutreten, auch dann nicht, wenn er damit aneckte. Es ging ihm um die Suche nach dem bestmöglichen Weg in unübersichtlicher Zeit."

Von 1998 bis 2002 NRW-Ministerpräsident

An der Gedenkfeier nahmen Angehörige der Familie Wolfgang Clements, Vertreter aus Bund und Land sowie langjährige Weggefährten und Vertraute teil. Neben Laschet würdigten auch der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sowie der ehemalige Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel den Verstorbenen.

Clement war von 1998 bis 2002 NRW-Ministerpräsident und wechselte dann in das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit in Berlin. Nach seinem Abschied aus der aktiven Politik hatte der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker die Kritik seiner Partei auf sich gezogen, weil er 2008 vor der Landtagswahl in Hessen dazu aufgerufen hatte, seine Partei nicht zu wählen. Gegen Clement waren daraufhin mehrere Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden, im November 2008 trat er dann selbst aus der SPD aus.


Quelle:
epd