Stadt Hanau sagt Gedenken an Anschlagsopfer wegen Corona ab

Trauerbekundung soll nachgeholt werden

Die Stadt Hanau hat die für Samstagmittag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rechtsextremistisch motivierten Anschlags vom 19. Februar abgesagt. Grund seien die "Entwicklungen der Corona-Zahlen".

Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau / © Christine Schultze (dpa)
Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau / © Christine Schultze ( dpa )

Das habe Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) der Initiative "Initiative 19. Februar Hanau" am Freitagabend mitgeteilt. Man bedauere die Entscheidung, weil es wegen des späten Zeitpunkts keine Möglichkeit zur ihrer rechtlichen Überprüfung mehr gebe.

"Dennoch sind wir keine Corona-Rebellen und folgen der Entscheidung", erklärten die Organisatoren. "Wir werden morgen nicht gegen eine Corona-Verfügung mobilisieren. Die Mobilisierung nach Hanau ist abgesagt." Die geplante Kundgebung selbst werde aber stattfinden und im Internet übertragen.

Gedenkveranstaltung nur in kleinem Rahmen

Auf der Internetseite der Stadt erklärte Oberbürgermeister Kaminsky: "Sobald die Infektionsfälle wieder deutlich zurückgegangen sind, holen wir diese Trauerbekundung selbstverständlich nach." Die Zahl der Neuinfizierten je 100.000 Einwohner im Sieben-Tage-Rückblick sei in Hanau auf 49 hochgeschnellt. Tags zuvor habe diese Zahl noch bei 36 gelegen. Für die "Enttäuschung" der Veranstalter äußert Kaminsky Verständnis und dankte ihnen seinerseits für ihr Verständnis für die Absage.

In Abstimmung mit der Stadt finde nun am Samstag auf dem Freiheitsplatz eine Gedenkveranstaltung mit Angehörigen des Terroranschlags "in kleinem Rahmen" statt. "Wir unterstützen die Veranstalter nach Kräften", sagte Kaminsky. Die Kundgebung ist auf 249 Menschen begrenzt. Die Reden beginnen um 15 Uhr.


Gemälde erinnert an die Opfer von Hanau / © Andreas Arnold (dpa)
Gemälde erinnert an die Opfer von Hanau / © Andreas Arnold ( dpa )
Quelle:
epd