Tobias Hopmann wird neuer Kölner Domvikar

"Gott ruft immer pünktlich"

Gut vier Jahre nach seiner Priesterweihe wird Tobias Hopmann neuer Domvikar an der Hohen Domkirche zu Köln. Im Interview mit domradio.de spricht er über seine neuen Aufgaben, zu denen auch die des Domzeremoniars und des Präses der Dommusik gehören.

 (DR)

domradio.de: Was werden denn hier in Köln jetzt ihre vornehmlichen Aufgaben sein als Domzeremoniar?

Hopmann: Die Aufgaben sind sehr vielfältig: Seelsorge am Dom, Feier der Heiligen Messe, Spendung des Bußsakraments - als Domvikar. Als Domzeremoniar bin ich besonders für einen würdigen Ablauf der Liturgie an der Hohen Domkirche zu Köln zuständig. Wenn Gottesdienste geplant werden, überprüfe ich die Planungen darauf, ob sie gut durchdacht sind oder vielleicht etwas übersehen wurde. An den Gottesdiensten selber nehme ich auch teil, wie oft ja auch Gastpriester und -bischöfe, die ich dann einweise.



domradio.de: Gleichzeitig werden Sie auch Präses der Dommusik sein...

Hopmann: Darauf freue ich mich auch besonders. Die Musik am Dom hat einen großen Stellenwert. Und ich bin froh, dass wir so hervorragende Musiker und Chöre haben. Als Präses darf ich sie priesterlich begleiten.



domradio.de: Sie waren zuletzt drei Jahre lang als Kaplan im Neusser Süden tätig, in einem Bereich mit vier Gemeinden - was werden sie aus dieser Zeit vermissen?

Hopmann: Ich werde viele Erfahrungen mitnehmen - und natürlich viele Menschen aus dieser Zeit vermissen. Seelsorge ist ja kein anonymes Geschäft, es geht um Kontakte zu Menschen in besonderen Situationen, an Wendepunkten des Lebens: bei Taufe, Trauungen und Beerdigungen. Da entstehen auch Freundschaften.



domradio.de: Die Liturgie hier am Kölner Dom ist jetzt ihr Arbeitsbereich - war Ihnen die Liturgie unserer Kirche immer schon so eine Art Herzensangelegenheit?

Hopmann: Ich hatte nicht damit gerechnet, die Stelle in Neuss war auf vier Jahre angelegt. Dann bekam ich den Anruf aus Köln - und war selber überrascht.



domradio.de: Wenn man sich ihre Biografie anschaut, dann sieht das ja nach dem Abitur gar nicht direkt nach dem priesterlichen Dienst aus: Sie haben eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und danach noch ihren Zivildienst abgeleistet. Würden sie sich als "Spätberufenen" bezeichnen?

Hopmann: Gott ruft immer pünktlich, niemals zu spät. Natürlich war der Weg nicht gerade. Aber in der Zeit zwischen Abitur und Priesterseminar habe ich auch viele Erfahrungen gesammelt, die wichtig sind und mich geprägt haben. Und von denen ich sicherlich auch bei späteren Aufgaben profitieren werde.



Hinweis: Am Sonntag (16.09.2012) überträgt domradio.de die Amtseinführung von Tobias Hopmann live ab 10 Uhr in Bild und Ton aus dem Kölner Dom.



Das Gespräch führte Hilde Regeniter.