Thomas Hitzlsperger erhält katholischen Ethik-Preis des Sports

"Ein Signal in die Kirche hinein"

Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat am Wochenende in München den diesjährigen Ethik-Preis des katholischen Sportverbands DJK erhalten. Im Vorfeld hatte es auch Kritik gegeben.

Thomas Hitzlsperger (dpa)
Thomas Hitzlsperger / ( dpa )

Der ehemalige Mittelfeldspieler Thomas Hitzlsperger bekam die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung insbesondere für sein soziales Engagement und für den Einsatz gegen Homophobie im Fußball, hieß es in der Begründung des Kuratoriums. Insbesondere wurde seine Arbeit für verschiedene antirassistische Projekte sowie seine Unterstützung für ein Projekt zugunsten HIV-positiver Kinder in Südafrika gewürdigt.

Hitzlsperger hatte sich in einem Zeitungsinterview im Januar 2014 öffentlich dazu bekannt, schwul zu sein, und damit eine Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern angeregt. Es war das erste öffentliche Coming-out eines prominenten deutschen Profifußballspielers.

Im Vorfeld hatte es auch Kritik daran gegeben, dass ein katholischer Sportverband einen offen homosexuellen Sportler ehrt. DJK-Präsident Volker Monnerjahn betonte bei der Preisverleihung im Münchner Rathaus, dass man sich sehr wohl bewusst sei, dass der Preisträger auch ein Signal in die Kirche hinein gebe, nicht nur in den Sport. Und Hitzlsperger selbst sagte, er finde es gut, dass man sich in der katholischen Kirche offenbar viele Gedanken mache über das Thema und dass sich hier etwas bewege. Das freue ihn sehr.

Der DJK-Ethik-Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Damit ehrt der Sportverband Persönlichkeiten, die sich "durch herausragendes persönliches Vorbild, besondere Förderung sportlich fairen Verhaltens oder herausragende Aussagen in der christlich orientierten Sportethik" auszeichnen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Kardinal Karl Lehmann, die Politikerin Hanna Renate Laurien und Basketball-Star Dirk Nowitzki.


Quelle:
KNA