Theologin Ruck-Schröder für Leitung evangelischer Kirche in Westfalen

Kandidatin für Präses-Amt in Westfalen

Die Hildesheimer Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder kandidiert für die Nachfolge der vor knapp anderthalb Jahren zurückgetretenen westfälischen Präses Annette Kurschus. Die Landeskirche wird derzeit nur kommissarisch geleitet.

Die evangelische Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder / © Jens Schulze (epd)
Die evangelische Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder / © Jens Schulze ( epd )

Der Ständige Nominierungsausschuss der Evangelischen Kirche von Westfalen wird der Landessynode bei ihrer nächsten Tagung Ende März die 58-jährige Theologin Adelheid Ruck-Schröder für das Amt der Präses vorschlagen. Das teilte das Bielefelder Landeskirchenamt am Mittwoch mit.

Die aus Baden-Württemberg stammende, promovierte Pfarrerin ist derzeit Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Nach dem Rücktritt von Kurschus bestimmt die Landessynode bei einer Sondersitzung am 29. März in Dortmund, ob Ruck-Schröder das Amt der leitenden Geistlichen in der viertgrößten deutschen Landeskirche mit rund zwei Millionen Mitgliedern übernimmt. 

Verschiebung der Wahl 

Die Präses-Wahl wurde im vergangenen November verschoben, nachdem der damals einzige Bewerber, der Herforder Pfarrer Michael Krause, zuvor seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Die Landeskirche wird derzeit vom Theologischen Vizepräsidenten Ulf Schlüter kommissarisch geleitet.

Der Nominierungsausschuss, der die Vorbereitung von Wahlen in der Landeskirche zur Aufgabe hat, hatte im zweiten Auswahlverfahren drei aus seiner Sicht geeignete Personen für eine Kandidatur identifiziert, wie es hieß. Zwei davon hätten sich jedoch aus persönlichen Gründen entschieden, auf eine Kandidatur zu verzichten.

Einzige Kandidatin 

"Adelheid Ruck-Schröder hat uns beeindruckt und überzeugt", begründete die stellvertretende Vorsitzende des Nominierungsausschusses, die Hammer Superintendentin Kerstin Goldbeck, die Entscheidung. "Ihre theologische Urteilsfähigkeit, ihre differenzierte Wahrnehmung unserer Landeskirche in ihren Stärken und besonderen Herausforderungen, ihre Besonnenheit und ihre Tatkraft machen sie aus unserer Sicht zu einer hervorragenden Kandidatin für das anspruchsvolle Präsesamt." Dabei bringe sie Führungskompetenz und vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen kirchlichen Leitungsämtern mit.

Die am 1. Mai 1966 geborene Ruck-Schröder wuchs in Stuttgart auf. Nach dem Theologie-Studium in Tübingen und Berlin, wo sie auch promoviert wurde, sammelte sie erste Erfahrungen als Pfarrerin in der westfälischen Gemeinde Havixbeck bei Münster, nachdem sie in der westfälischen Kirche ordiniert worden war. 

Anschließend war sie als Berufsschulpfarrerin im Saarland tätig, später wechselte sie nach Niedersachsen in eine Göttinger Gemeinde. Bevor sie 2021 Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen wurde, war sie sechs Jahre Leiterin des Predigerseminars im Kloster Loccum. Adelheid Ruck-Schröder ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.

Quelle:
epd