Das schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einem Beitrag für "Bild am Sonntag".
Beim Schenken gehe es nicht um Kosten, sondern um Beziehung und Aufmerksamkeit: "Wir denken aneinander, wissen, was die anderen erfreuen kann. Ich brauche keinen Brillantschmuck oder teures Parfum. Aber die Geste, dass mein Partner sich wirklich überlegt hat, was zu mir passt, die tut mir gut."

Viele wollen nichts verschenken
23 Prozent der Deutschen wollten dieses Jahr Umfragen zufolge zu Weihnachten nichts verschenken, fügte Käßmann hinzu. Natürlich könne sie alle verstehen, die angesichts der explodierenden Preise gezwungenermaßen auf Geschenke verzichteten, weil sie dafür kein Geld übrig hätten: "Das ist traurig genug."
Nicht verstehen aber, so die Theologin weiter, könne sie das Argument, dieses Jahr mit all seinen Krisen und den gestiegenen Preisen sei doch ein guter Anlass, mit der Schenkerei ganz aufzuhören: "Warum nichts schenken? Aus Bequemlichkeit? Weil es Mühe macht, etwas auszusuchen, schön zu verpacken?"
Erinnerung an Geschenk Gottes
Natürlich wisse sie auch, "dass unter manchem Weihnachtsbaum viel zu viel herumliegt", ergänzte Käßmann. Trotzdem plädiere sie für Geschenke, insbesondere für solche, die zeigten, dass jemand aufmerksam sei für die Wünsche anderer Menschen. Ihre sieben Enkelkinder schrieben Wunschzettel und seien schon jetzt aufgeregt, was sich davon unter dem Baum erfülle: "Geheimnis und Hoffen, Vorfreude und Spannung, das gehört zu Weihnachten dazu. Auch mit 64 freue ich mich noch über Geschenke!"
Nicht zuletzt schenke man sich ja auch Weihnachten etwas, "weil wir Jesus als Geschenk Gottes für die Welt ansehen. Es ist ein Geschenk, dass in unserer finsteren Welt das Licht der Hoffnung scheint." Und schon in der Bibel stehe: "Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!"