Theologen und Seelsorger fordern

"Macht die Bibel frei fürs 21. Jahrhundert!"

Über 2.000 Unterstützer fand eine Petition, die fordert, die neue Einheitsübersetzung der Bibel möglichst frei in den modernen Medien zur Verfügung zu stellen. Nun wurden die Unterschriften der Bischofskonferenz übergeben.

Bibel für alle (DR)
Bibel für alle / ( DR )

"Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!" Diesen Auftrag hat Jesus denen, die seine Botschaft verkünden, mitgegeben. Er gilt auch heute für die Kirche – das jedenfalls meinen die über 2.000 Unterstützer einer Petition, die deren Initiator, der Salesianer Hatto von Hatzfeld, am Donnerstag in Köln an Dr. Ralph Poirel vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz übergab. Sie fordert, die im September erschienene neue Einheitsübersetzung der Bibel möglichst frei in den modernen Medien zur Verfügung zu stellen.

"Wir hätten längst eine bessere Präsenz der offiziellen deutschen Bibelübersetzung der katholischen Kirche in den modernen Medien, wenn schon die alte Einheitsübersetzung unter eine offene Lizenz gestellt worden wäre", so Hatto von Hatzfeld im Anschluss an die Übergabe. Es gebe Entwickler, die auf innovative Weise in digitalen Medien diese Übersetzung oder auch die neue Lutherbibel verwenden und damit auch verbreiten wollen, derzeit aber an die Grenzen des Urheberrechts stoßen.

Sogar für gedruckte Bibelausgaben kann sich Hatto von Hatzfeld eine offene Lizenz vorstellen. Die Kirche dürfe doch dankbar sein, falls die Bibel dadurch eine größere Verbreitung findet. Bedenken wegen möglichen Missbrauchs will er dagegen nicht gelten lassen. Man könne eine offene Lizenz auch so gestalten, dass der Text nur unverändert verbreitet werden darf.